Extremisten nehmen UNO-Soldaten als Geiseln
Bewaffnete Gruppen haben auf der syrischen Seite der Golanhöhen 43 Soldaten der UNO-Friedenstruppe in ihre Gewalt gebracht. Zuvor wurden heftige Gefechte gemeldet.

Eine bewaffnete Gruppe hat nach Angaben der Vereinten Nationen 43 Friedenssoldaten auf den Golanhöhen gefangen genommen. Sie stammten alle von den Fidschi-Inseln . Dies erklärte die UNO am Donnerstag in New York. Man bemühe sich intensiv um eine Freilassung der Soldaten.
Die Blauhelmsoldaten wurden am Morgen in der Nähe der Stadt Kuneitra überfallen, die im Südwesten von Syrien liegt. Dort hatte es nach Angaben eines UN-Sprechers zuvor heftige Kämpfe zwischen der syrischen Armee und bewaffneten syrischen Oppositionsgruppen gegeben.
Mehr als 1000 Blauhelme im Einsatz
81 weitere UNO-Soldaten aus den Philippinen konnten sich am Donnerstag nicht frei bewegen, wie die Vereinten Nationen weiter mitteilten. Nach Angaben aus Manila hatten sich die philippinischen Soldaten geweigert, ihre Waffen niederzulegen. Nun könnten sie ihre Stellungen in der Umgebung von Ruwahinah und Buraikah nicht verlassen und würden diese weiter halten.
Die entführten Soldaten wurden laut UNO in den Süden der Pufferzone verschleppt. Israel riegelte die Umgebung von Kuneitra am Mittwoch auf der israelisch kontrollierten Seite ab, nachdem ein israelischer Offizier durch Schüsse verletzt worden war, die offenbar von syrischen Rebellen abgefeuert worden waren.
Die UNO beaufsichtigt seit 1974 den Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien. Sie gehören demnach der UN-Beobachtertruppe für Truppenentflechtung (UNDOF) an. Derzeit sind nach UNO-Angaben 1223 Blauhelmsoldaten an der Mission beteiligt. Sie stammen aus Indien, Irland, Nepal, den Niederlanden, den Fidschi-Inseln und von den Philippinen.
In der Gewalt von Islamisten?
Die Vereinten Nationen konnten nach eigenen Angaben die Entführer nicht sicher identifizieren. «Einige Gruppen haben nach eigenen Angaben mit der al-Nusra-Front zu tun, aber wir können das nicht bestätigen», sagte Dujarric. Der UN-Sicherheitsrat bezeichnete die Angreifer als «terroristische Gruppen und Mitglieder nicht-staatlicher bewaffneter Gruppen». Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in Grossbritannien hatte am Mittwoch mitgeteilt, die islamistische Al-Nusra-Front und andere Rebellengruppen hätten Kuneitra aus der Hand der Armee erobert.
Schon 2013 hatten Bewaffnete mehrere UNDOF-Soldaten an den Golanhöhen in ihre Gewalt gebracht, sie waren unversehrt wieder freigekommen. Im Juni hatte der UNO-Sicherheitsrat das Mandat bis zum 31. Dezember 2014 verlängert. Die Entführungen könnten die Aufrechterhaltung der Undof-Mission weiter erschweren. Die Fidschi-Inseln waren im vergangenen auf den Golanhöhen eingesprungen, nachdem Japan, Kroatien und Österreich ihre Soldaten abgezogen hatten.
Wegen der vom syrischen Bürgerkrieg ausgehenden Gefährdung der Truppen kündigte die philippinische Regierung am Samstag an, ihre Beteiligung an Undof zu beenden. Regierungsvertreter sagten, die im Oktober von ihrem Einsatz heimkehrenden 331 Philippiner würden nicht durch neue Soldaten ersetzt.
sda/AFP/ldc
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