Ex-SVP-Hoffnungsträger auf der Flucht
Laut einem Zeitungsbericht ist ein ehemaliger SVP-Kandidat für den Stadtrat von Zug in grossen Schwierigkeiten. Offenbar floh der Islam-Konvertit aus einer Gefängniskolonie in Russland. Nun jagt ihn die Polizei.
Wie der «Blick» in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, ist C. H. aus einer Haftanstalt in der Nähe von Wladikawkas, der Hauptstadt der russischen Republik Nordossetien, geflohen – angeblich, um sich dem Zugriff der Behörden des Kantons Zug zu entziehen. Laut dem Bericht war er vor rund einem Jahr an der Grenze zu Georgien verhaftet worden, nachdem er ohne Visum oder Pass aus Finnland nach Russland eingereist war.
Der ehemalige SVP-Politiker stand laut dem Bericht in den Augen der nordossetischen Polizei zudem unter Verdacht, als Kämpfer für eine islamistische Rebellengruppe eingereist zu sein. Vor fünf Jahren sei er zum Islam konvertiert und soll im Extremistenmilieu untergetaucht sein, wie Behörden laut dem «Blick» vermuten.
Rätselhaftes Ende einer Karriere
Die persönliche Geschichte von C. H. liest sich wie der Absturz vom Saubermann in Gestalt eines Architekten aus gutem Hause zum labilen Extremisten. Im Jahr 2002 trat er für die SVP als Kandidat für Stadtrat und den Grossen Gemeinderat an. Er stehe, so hiess es damals auf einem Wahlkampfplakat, «für innovatives Denken».
Nachdem er immerhin ins Parlament eingezogen war, begann offenbar ein seltsamer Wandel. Ab Mitte 2003 sei er nicht mehr zu den Ratssitzungen erschienen, zitiert der «Blick» einen Zuger Politiker, dessen Name nicht genannt wird. Ende des Jahres sei er offiziell zurückgetreten, und seine Immobilienfirma sei liquidiert worden.
Von Zug über Ankara bis Russland?
«Er stürzte ab», zitiert die Zeitung einen ehemaligen Geschäftspartner. Zuletzt habe er heruntergekommen ausgesehen, 2005 habe man ihn aus den Augen verloren, und laut Gerüchten in Zug sei er schliesslich in Ankara in der Türkei gestrandet.
Neben der Konvertierung zum Islam könnte auch das Äussere von C. H. den Verdacht der Behörden in Nordossetien geweckt haben – zum Beispiel die Tätowierungen eines Totenkopfs auf dem Hinterkopf oder die Buchstaben «SS» auf der rechten Hand, von denen der «Blick» berichtet. Auf der Mitgliederliste der Zuger SVP steht er laut dem Bericht nicht mehr.
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