Ex-SNB-Präsident Roth: Credit Suisse muss beim Abbau nachziehen
Nach dem Radikalabbau bei der UBS fordert der frühere Nationalbank-Präsident Jean-Pierre Roth von der Credit Suisse einen ähnlich drastischen Abbau.
«Beide Grossbanken haben das gleiche Problem», sagte er gegenüber dem Wirtschaftsmagazin «Bilanz». Die Credit Suisse müsse aus diesem Grund genauso ihre Bilanzpositionen reduzieren und das Investment Banking abbauen wie die UBS, betonte Roth gemäss dem Vorabdruck des Interviews. Den Schritt der UBS begrüsst er: «Das Thema des Ausstiegs aus dem Investment Banking lag seit Jahren auf dem Tisch. Der Schritt ist richtig und überfällig. Er hätte schon viel früher erfolgen sollen.» Der heutige Präsident der Genfer Kantonalbanken kritisiert jedoch die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Finanzmarktaufsicht (FINMA) in Bezug auf die Regulierung der Kantonalbanken. Die Kantonalbanken sollten nicht wie die Grossbanken behandelt werden, betont Roth. «Sie sind regional verankert. Sie stellen deshalb kein Systemrisiko dar. Also brauchen wir auch nicht die gleich hohen Kapitalanforderungen wie UBS und Credit Suisse.» Roth verteidigt die heutige SNB-Führung mit Blick auf die Einführung der Euro-Untergrenze: «Die SNB hat da alles richtig gemacht.» Daraus erfolgende Probleme in Form einer stark aufgeblähten Bilanzsumme sieht Roth nicht: «Die SNB hat genügend Instrumente, um diese Liquidität wieder abzuschöpfen. Und die Bilanzsumme ist für ein Notenbank nie ein Problem», sagte er wörtlich. Roth hält indes nicht davon, die Devisen in eine Art Staatsfonds zu investieren. Das wäre für ihn eine «fausse bonne idée». «Wenn man mit den Devisen die besten Firmen der europäischen Wirtschaft kaufen will, ist das eine Kriegserklärung an die Europäer», warnt er. Zudem wären solche Anlagen nicht so liquide wie Devisen, was den Spielraum der SNB einschränken würde.
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