Ex-Fifa-Generalsekretär nennt Namen und Bestechungsmethoden
Michel Zen-Ruffinen (51) sorgte im Korruptions-Skandal um den Fussball-Weltverband für neuen Zündstoff.

Gegenüber Reportern der «Sunday Times», die sich als Lobbyisten ausgaben, nannte der Walliser Namen von bestechlichen Fifa-Offiziellen. Als Beweis legte die englische Zeitung ein mit versteckter Kamera aufgenommenes Video vor, in dem Zen-Ruffinen bei einem Treffen in Genf Personen nannte, die gegen Geld bei den Vergaben für die WM-Endrunden 2018 und 2022 behilflich sein könnten. Er nannte dabei Summen, für welche die jeweiligen Stimmen zu kaufen wären.
Namen der Betroffenen wurden von der Zeitung nicht publiziert. «X ist nett, er ist ein guter Kerl, aber X bedeutet Geld», sagt der Zen-Ruffinen, der 16 Jahre lang für die Fifa gearbeitet hat, auf dem Video. Über einen weiteren Fifa-Offiziellen meinte Zen-Ruffinen: «Er ist jemand, den man mit Frauen überzeugen kann, nicht mit Geld.» Einen vierten Funktionär beschrieb der Schweizer als «grössten Verbrecher der Welt», dessen Stimme «im Minimum eine halbe Million Dollar kostet».
Absprache zwischen den WM-Kandidaten?
Betroffen von den Machenschaften ist vor allem die Vergabe der nächsten WM-Turniere. Laut Zen-Ruffinen haben sich die Organisatoren der iberischen Doppelbewerbung Spanien/Portugal 2018 mit jenen von Katar 2022 abgesprochen. Eine von Medien kolportierte diesbezügliche Absprache hatte bereits in der letzten Woche für Aufruhr gesorgt.
In einer ersten Reaktion auf den Artikel krebste Zen-Ruffinen zurück. Seine Kommentare seien lediglich «wohlbekannte Gerüchte» innerhalb der Fifa. Er habe ausserdem seine Aussagen übertrieben, um das Interesse seiner Gesprächspartner zu wecken. Der Walliser hatte die Fifa im Juli 2002 unfreiwillig verlassen, nachdem er Präsident Sepp Blatter in einem 21-seitigen Dossier Machtmissbrauch und Korruption vorgeworfen hatte.
si
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch