Nachwehen der Ski-WM 2017Ex-Chef der PC-7-Kunstflugstaffel muss vor Gericht
Ein Flugzeug der Flotte hat bei den alpinen Titelkämpfen im Engadin eine TV-Kamera vom Himmel geholt. Der ehemalige Kommandant wird nun zur Verantwortung gezogen.
Die Hauptverhandlung gegen den früheren Team-Leiter der PC-7-Kunstflugstaffel der Armee beginnt am 16. September vor dem Militärgericht in Aarau. Ein Flugzeug der Flotte touchierte 2017 bei der alpinen Ski-WM in St. Moritz ein Seil einer Fernsehkamera.
Dem früheren Team-Leiter der PC-7-Kunstflugstaffel werden Missbrauch und Verschleuderung von Material, Störung von Betrieben, die der Allgemeinheit dienen, sowie Nichtbefolgung von Dienstvorschriften vorgeworfen. Das Datum und den Ort der Verhandlung teilte die Militärjustiz am Dienstag mit.
Der Verhandlung findet im Kultur- und Kongresshaus in Aarau statt und ist öffentlich. Die Militärjustiz rechnet mit zwei Verhandlungstagen. Auch gegen den Piloten des Flugzeugs, das das Seil touchierte, war eine Untersuchung eröffnet worden. Diese wurde jedoch im Jahr 2020 eingestellt.
Kosten von mehreren Hunderttausend Franken
Das Flugzeug der Kunstflugstaffel PC-7 Team hatte während eines Trainingsflugs für eine Flugvorführung am 17. Februar 2017 im Rahmen der alpinen Titelkämpfe in Oberengadin mit einem Flügel das Zugseil einer Seilbahnkamera touchiert. Das Seil riss und die Kamera stürzte in den Zielraum vor der Zuschauertribüne. Verletzt wurde niemand.
Der PC-7-Flieger konnte selbstständig in Samedan landen. Der Flieger wurde durch die Kollision jedoch am Flügel beschädigt. Die Reparatur kostete rund 75'000 Franken. Der Schaden an der Aufhängevorrichtung für die Kamera, an der Kamera selbst sowie dem nahegelegenen Sessellift betrug mehrere Hunderttausend Franken.
SDA/fal
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