Euro-Rausch in den Wechselstuben
Die Banken vermelden einen regelrechten Ansturm auf die europäische Einheitswährung. Der billige Euro hat die Bezüge und Wechselgeschäfte bis zu 30 Prozent ansteigen lassen.
Der tiefe Eurokurs führt zu einer starken Nachfrage nach der europäischen Einheitswährung bei den Schweizer Geldinstituten und Wechselstuben. In den Grenzregionen zu Deutschland, Frankreich und Italien sind die Eurobezüge überdurchschnittlich hoch.
Eine starke Euro-Nachfrage spürt namentlich Postfinance. Im Juni und Juli hätten die Kunden jeweils über 40 Millionen Euro bezogen, sagte Postfinance-Sprecher Alex Josty. Zum Vergleich: Im letzten Jahr waren es im Schnitt nur 36 Millionen Euro pro Monat.
Shopping-Tour im Ausland
In den letzten zwei Monaten habe sich der Run auf den Euro parallel zur weiteren Erstarkung des Frankens noch akzentuiert. Josty vermutet, dass die Kunden Euro abheben, um im grenznahen Ausland auf Shoppingtour zu gehen.
Auch die Raiffeisenbanken stellen eine markante Nachfrage nach Euro fest. Die Zahl neu eröffneter Eurokonten sei im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 17 Prozent auf insgesamt knapp 100'000 Konten gestiegen, sagte Stefan Kern, Mediensprecher der Raiffeisen-Gruppe.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Kantonalbanken. So nahmen die Eurobezüge bei der Aargauischen Kantonalbank (AKB) im Juli gegenüber dem Vormonat um einen Drittel zu, wie Ursula Diebold, Mediensprecherin der AKB, gegenüber der «Aargauer Zeitung» sagte.
Ersparnisse in Euro
Die Wechselstuben werden ihrerseits von Kunden überrannt, die vom billigen Euro profitieren wollen. Martin Germann, Manager bei Travelex, sagte gegenüber «20 Minuten online», in einzelnen Filialen betrage die Zunahme rund 30 Prozent.
Die Kunden tauschten allem Anschein nach einen Teil ihrer Ersparnisse in Euro um. Sie gingen offensichtlich davon aus, dass der Euro in absehbarer Zeit wieder erstarken werde, sagte Germann. Sie nutzten aktuell die Gunst der Stunde.
Eine ferienbedingte Zunahme nach Euro spüren die Wechselstuben der SBB. Speziell an Sonntagen gebe es eine rege Nachfrage, teilte die Medienstelle mit. Ein spezieller Run wegen des starken Frankens sei dagegen nicht zu beobachten. Auch gebe es keine Engpässe bei der Verfügbarkeit von Euronoten.
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