EU verschärft Kontrollen bei der Luftfracht
Die EU reagiert auf die Paketbombenserie der letzten Woche. Risikoreiche Länder und unbekannte Frachtunternehmen sollen schärfer unter die Lupe genommen werden.

Nach der Serie von Paketbomben in Europa will die EU die Kontrollen bei der Luftfracht verschärfen. «Wir müssen uns auf risikoreiche Länder und unbekannte Frachtunternehmen konzentrieren», sagte EU-Verkehrskommissar Siim Kallas am Freitag.
«Wir müssen die Schlupflöcher schliessen», erklärte Kallas nach einem Treffen von Luftverkehrsexperten in Brüssel. Dazu werde die EU mit aussereuropäischen Staaten besser zusammenarbeiten.
Keine Panik angebracht
Konkrete Massnahmen gegen die terroristische Bedrohung durch Luftfracht werde die EU-Kommission bis zum nächsten Treffen der EU-Verkehrsminister Anfang Dezember vorschlagen. Zugleich warnte der Kommissar vor zu scharfen Regeln. «Die Vorfälle sind schwerwiegend, aber Panik ist nicht angebracht», sagte Kallas.
Der wichtige und wachsende Bereich des Frachtverkehrs dürfe nicht abgewürgt werden. Derzeit sind in der EU die Frachtfirmen für die Kontrolle von Paketen zuständig, über staatliche Kontrollen wird diskutiert. Am Freitag trafen sich Sprengstoffexperten bei der EU- Kommission in Brüssel, konkrete Beschlüsse trafen sie nicht.
Warnung vor überzogenen Massnahmen
Die Europäische Kommission hat sich gleichzeitig gegen zu harte Auflagen für Frachtfirmen ausgesprochen. Verkehrskommissar Siim Kallas warnte am Freitag in Brüssel vor «überzogenen Massnahmen». In der zivilen Luftfahrt gebe es bereits jetzt die schärfsten Sicherheitsvorschriften von allen Branchen, betonte er. Die deutsche Bundesregierung fordert schärfere Fracht-Kontrollen in Europa und weltweit.
«Panik hilft nicht», sagte Kallas zu den Paketbombenfunden unter anderem im Kanzleramt in Berlin. Der Kommissar konstatierte aber, dass eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Behörden in den USA und in Europa nötig sei. Nach seinen Angaben werden 60 Prozent aller Frachtgüter in Passagiermaschinen transportiert.
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