EU-Innenminister beschliessen Pakt gegen Drogenschmuggel
Die Beschlagnahmung von Geldern der Drogenbanden ist eine der beschlossenen Massnahmen. Die westliches EU-Staaten sollen sich um den Kokainschmuggel kümmern, die östlichen EU-Länder um das Heroin.

Die Europäische Union will der Drogenmafia den Geldhahn zudrehen. «Es muss Schluss gemacht werden mit den Profiten durch Kriminalität», sagte der spanische Innenminister Alfredo Rubalcaba, dessen Land derzeit den EU-Ratsvorsitz innehat, am Donnerstag nach einem Treffen der EU-Innenminister in Luxemburg. Die Guthaben der Drogenbanden müssten beschlagnahmt werden, so dass die Kriminellen handlungsunfähig würden. Die Beschlagnahme von Geldern der Drogenbanden ist eine von drei Massnahmen eines EU-Paktes gegen den internationalen Drogenhandel, dem die Minister bei ihrem Treffen zustimmten.
Vorbereitet wurde der Massnahmenkatalog von dem französischen Innenminister Brice Hortefeux. Die Gewinne im Drogenhandel seien «kolossal», sagte Hortefeux. Er sprach sich dafür aus, beschlagnahmte Gelder aus dem Schmuggel von Heroin, Kokain und anderen Drogen teilweise «in einen gemeinsamen europäischen Topf» fliessen zu lassen, um gemeinsame Anti-Drogen-Einsätze zu finanzieren. Rubalcaba machte allerdings juristische Bedenken geltend.
Aufgabenteilung zwischen West und Ost
Der EU-Pakt sieht vor, kriminelle Gruppen durch eine Bündelung und bessere Koordinierung der Mittel der EU-Staaten zu bekämpfen. Dazu sollen Ländergruppen gegründet werden, die ihren Kampf gegen den Drogenschmuggel, insbesondere von Heroin und Kokain, untereinander abstimmen. Die Gruppe der westliches Staaten soll sich insbesondere um den Kokainschmuggel kümmern, die östlichen EU-Länder um das Heroin. Die EU-Staaten wollen auch vermehrt gegen chemische Mittel vorgehen, mit denen die Drogen weiterverarbeitet werden.
Kokain wird in der Regel aus Lateinamerika über Westafrika nach Europa geschmuggelt. Die aufputschende Droge kommt insbesondere über Spanien, Italien, Portugal und Frankreich auf den Kontinent, aber auch über Grossbritannien oder die Niederlande. Heroin gelangt aus Afghanistan und anderen asiatischen Ländern über den Balkan, die Türkei und Russland in die EU.
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