«Es wird kaum reichen für eine positive Trendwende»
Die Seco-Direktorin erwartet keine Verschärfung der Konjunkturabkühlung. In einem Interview zeigt sich Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch «verhalten zuversichtlich».

Der starke Franken belastet die Schweizer Industrie - der grosse Konjunktureinbruch jedoch dürfte ausbleiben, davon geht die Staatssekretärin für Wirtschaft Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch aus. «Die Konjunktur hat sich merklich abgekühlt, es deutet kaum etwas auf eine Verschärfung hin», sagt die Direktorin des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) im Interview mit der «Schweiz am Sonntag».
Wichtig sei, dass die Weltkonjunktur halbwegs auf Kurs bleibe. Ineichen-Fleisch zeigt sich «verhalten zuversichtlich, dass sich der Euroraum als unser grösster Exportmarkt weiter erholt.»
Verlagerungen statt Kurzarbeit
Für das kommende Jahr rechnet die Staatssekretärin mit einem leicht schnelleren Wirtschaftswachstum. «Aber das wird kaum reichen für eine positive Trendwende bei der Arbeitslosigkeit», sagt sie.
Statt auf Kurzarbeit setzen Firmen laut Ineichen-Fleisch eher auf Verlagerungen. Die Anträge für Kurzarbeit nahmen ihr zufolge bislang nicht massiv zu. Diese sei eher ein Mittel zur Überbrückung kurzfristiger Probleme, 2015 stünden aber die Margenverluste im Vordergrund: «Bei dauerhaften Umstrukturierungen und Verlagerungen kommt die Kurzarbeitsentschädigung kaum zum Einsatz».
Massnahmen zur Abfederung der Frankenstärke
Das Seco beobachtet die derzeitigen Schwierigkeiten vieler Industriefirmen mit grosser Sorge, wie Ineichen-Fleisch weiter erklärte. Der Bund habe gezielt Massnahmen zur Abfederung der Frankenstärke ergriffen, sagt sie.
«Aber der Spielraum für Interventionen gegen eine zu starke Währung ist begrenzt.» In erster Linie setze das Seco auf die Stärkung der langfristigen Rahmenbedingungen, beispielsweise durch Freihandelsabkommen. Diese langfristigen Massnahmen würden bereits heute helfen, da sie Planungssicherheit böten.
SDA/woz
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