Uni-Institute auf dem Dreispitz-ArealEs soll «cool» sein, in Basel zu studieren
Die Wirtschaftswissenschaften und die Juristische Fakultät der Universität Basel ziehen in das ehemalige Logistikareal. In einem Wettbewerb hat das Projekt von Grafton Architects aus Irland und Blaser Architekten Basel die Jury überzeugt.

Zwei irische Architektinnen, Yvonne Farrell und Shelley McNamara, haben alle überzeugt. Die Jury unter der Leitung des weltbekannten Basler Architekten Pierre de Meuron hat ihren Vorschlägen, wie die rund 3000 Wirtschaftswissenschaftler und Juristinnen der Universität Basel künftig studieren sollen, einstimmig den Vorzug gegeben. Vertreterinnen und Vertreter der Christoph-Merian-Stiftung (CMS) als Grundeigentümerin, von Swiss Prime Site Immobilien als Baurechtsnehmer, des Kantons Baselland und der Gemeinde Münchenstein haben dies an einer Medienkonferenz verraten.
Die Irinnen, die sich beide entschuldigen liessen und nicht vor Ort waren, spannen dabei mit Blaser Architekten aus Basel zusammen. Der Bebauungsplan mit den Hochhäusern, deren oberste Teile auf Stelzen stehen, ist dabei offenbar im Wesentlichen in den Dubliner Köpfen und Büros entstanden. Die landschaftlichen Ideen bei Blaser Architekten.
Der Wettbewerb der CMS war im Juni letzten Jahres ausgeschrieben worden. Es ging um das Gebiet beim bestehenden Parkhaus Ruchfeld in der Gemeinde Münchenstein. Dieses Parkhaus soll gemäss den Ideen von Grafton und Blaser erhalten bleiben und umgenutzt werden. Neu gebaut werden dagegen die anderen Gebäude, die am nördlichen Ende der Florenz- beziehungsweise der Helsinki-Strasse stehen.

Laut Beat von Wartburg, Präsident der CMS, geht es bei der Umnutzung dieses Teils des Dreispitz-Areals um eine neue Erschliessung, um Ökologie und darum, Freiräume zu schaffen. «Die Gewinnerinnen des Wettbewerbs haben die Qualität dieses Areals auf wundervolle Art und Weise verstanden», sagte von Wartburg. Diese Qualität, wie er sie sich vorstellt, besteht in einer möglichst vielfältigen Nutzung: Uni-Gebäude, Wohnräume, Kinderhorte, Gastronomie… Oder, wie es Münchensteins Gemeindepräsidentin Jeanne Locher-Polier formulierte: «Wer in einer angenehmen Umgebung arbeiten darf, ist kreativer und leistungsfähiger!»
Aus dem Hotspot wird ein Softspot
Diese Umgebung so angenehm wie möglich zu machen, ist dabei eine der grössten Herausforderungen. Denn sieht man sich Wärmebilder aus dem Sommer an, ist das Dreispitz einer der heissesten Flecken in und um Basel. Die laut Beat Oberlin, Präsident des Universitätsrates, «zu fast 100 Prozent versiegelte Fläche» heizt sich stark auf. Deshalb war es zwingend, dass die Projekte Wege vorschlugen, wie dort begrünt werden kann. Nachhaltigkeit sei eines der wichtigsten Kriterien gewesen, so Oberlin.

Das zweitwichtigste Kriterium: Erreichbarkeit. Immerhin, das Dreispitzareal, zur Hälfte auf Boden der Stadt, zur anderen Hälfte auf Boden des Kantons Baselland, hat einen S-Bahn-Anschluss, eine nahe Tramhaltestelle (Freilager) und eine halb nahe (Neuewelt). Dass heute im Dreispitz noch viele Sattelschlepper verkehren, ist für die Velofahrer suboptimal, aber vermutlich wird der Lastwagenverkehr in den nächsten Jahren abnehmen – im Einklang mit der weiter gehenden Umnutzung des Areals.
Pierre de Meuron preist die Vorteile dieses neu entstehenden Campus für Studentinnen und Studenten verschiedener Disziplinen vor allem in der Strahlkraft: «Ischs cooler in Basel z studiere als an der HSG?» Wenn sich künftigen Studierenden diese Frage stellt, soll sofort klar sein, wie die Antwort ausfällt.
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