«Es reicht, wenn fünf Prozent der Sparguthaben abgezogen werden»
Nach Griechenland ziehen auch in Spanien Bankkunden ihr Erspartes ab. Ökonom Stephan Schulmeister über Deutschlands Machtstreben und warum ein Bank-Run für die Eurozone brandgefährlich ist.

In Griechenland gab es den ersten Ansturm von Bankkunden, um Sparguthaben abzuziehen. In Spanien ist mittlerweile von einem «Bankjog» die Rede. Was braucht es noch, bis es in Spanien einen Bank-Run gibt? Ausschlaggebend dafür ist, was im Fernsehen und in den Zeitungen berichtet wird. Je mehr Planspiele es über den Austritt Griechenlands aus der Währungsunion gibt, desto mehr nehmen die Ängste auch in Spanien zu. Es reicht, wenn nur drei bis fünf Prozent der Sparguthaben abgezogen werden, das ist für die Banken schon dramatisch. Das wird kommuniziert und weitere Sparer werden alarmiert. Dadurch entstehen Rückkoppelungsprozesse, wie sie auch für die Finanzmärkte typisch sind.