Reform nicht notwendig«Es ist keiner Frau verboten, einer Zunft beizutreten»
Laut einer Studie der Uni Bern verhalten sich Zünfte rechtswidrig, weil sie weibliche Mitglieder benachteiligen. Zunftmeister sehen keine Problematik – und sprechen sich klar gegen eine Pflicht aus, Frauen aufzunehmen.

Basler Zünfte sind eine Angelegenheit für Männer. So zumindest handhabt es die grosse Mehrheit der Zünfte in der Stadt. Von den 20 Gesellschaften sind es nur deren drei, die weibliche Mitglieder aufgenommen haben. So liest sich denn auch das Organisationsreglement der Zünfte, das vom Basler Bürgerrat erlassen wurde. Dort besagt die Bestimmung zur Mitgliederstruktur, dass «jeder männliche und wohlbeleumdete Bürger der Stadt Basel aufgenommen werden kann». In einem zweiten Absatz folgt, dass Frauen und Männer «durch Beschluss der Korporationsversammlung» gleichgestellt werden können. Konkret: Nur wenn die jeweilige Versammlung der Zunft explizit beschliesst, eine Frau aufnehmen zu wollen, gelten die Rechte und Pflichten der Vereinigung auch für sie.