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«Es ist auf jeden Fall grosser Quatsch»

Blaublütige Reizfigur. «Merkel, die SPD, die Grünen – das sind die Radikalen. Nicht ich.» Beatrix von Storch (46).

BaZ: Frau von Storch, die AfD ist drittstärkste Fraktion im Bundestag, stellt 93 Abgeordnete …

Wie ist das Ihrer Meinung nach angelaufen, die AfD und der Bundestag?

Was wollen Sie uns damit sagen?

Uns fällt auf, dass, wenn die AfD am Rednerpult steht, die Parlamentarier anderer Parteien alles andere tun – nur nicht zuhören. Sie starren auf ihre Mobiltelefone, unterhalten sich demonstrativ untereinander oder belegen sie über die Massen mit Zwischenrufen. Teilen Sie diesen Eindruck?

Vielleicht liegen diese Irritationen auch daran, dass die AfD teils sehr radikale Positionen rechts der Mitte vertritt?

lst das Ihr Problem: dass die AfD-Debatte über Entgleisungen geführt wird und nicht über Inhalte?

Aber das ist ja nichts Neues, dass der Ton die Musik macht.

Sie selber provozieren ebenfalls – zum Beispiel erst kürzlich über Twitter, wo Sie über «barbarische, muslimische, gruppenvergewaltigende Männerhorden» sprachen. Ist das bewusste Provokation, um Aufmerksamkeit zu bekommen?

Jetzt laufen mehrere Anzeigen wegen Volksverhetzung gegen Sie. Sind Sie zu weit gegangen?

Wann hat dieses Deutschland aufgehört, Ihr Deutschland zu sein?

… fast 1000 Jahre …

Sie fordern die Rückschaffung abgewiesener Flüchtlinge – aber das sind doch bereits zu viele.

Und wenn die Heimatländer die Leute nicht haben wollen?

Und wie lösen Sie das?

Wenn man den Eindruck hat, Sie sind beseelt von einem missionarischen Eifer oder einer missionarischen Eindringlichkeit, täuscht das dann?

Wie wollen Sie Deutschland dann wieder auf Spur bringen?

Nimmt die Politik nicht einfach bereits existierende gesellschaftliche Strömungen auf und legalisiert sie dann sozusagen? Ist das nicht einfach der Lauf der Dinge?

Ist das für Sie die Legalisierung des Abnormalen?

Aber es ist eine Realität, die ja aus mehr als nur einer Wirklichkeit und einer Strömung besteht. Es gibt nun mal linke und rechte Strömungen.

Sie gelten als mindestens erzkonservativ, eher schon als reaktionär. Da ist doch was dran, oder?

Das Mittel der Zuspitzung und Skandalisierung und Vereinfachung ist ja der AfD auch nicht ganz fremd …

Wenn Sie etwa einfach sagen: «Merkel muss weg.»

Wann fing das Ihrer Meinung nach an, diese Radikalisierung?

Wie wollen Sie als AfD mittelfristig etwas bewirken. Sie haben von «konstruktiver Opposition» geredet?

Die Nichtwahl war ja schon im Voraus klar …

Ist das noch machbar?

Genügt die Debatte, damit Ihre Wähler in vier Jahren zufrieden sind mit Ihnen?

Das ist Ihre Rolle als Protestpartei.

Warum ist Ihnen ein gutes Verhältnis zu Russland so wichtig?

Hoffen Sie auf Neuwahlen?

Wie ärgerlich ist die Tatsache, dass man mit Ihnen da und dort übereinstimmt, aber nicht zusammenarbeitet?

Auch wenn die CSU nach rechts rückt?

Man fragt sich: Sind Sie für einen Staat mit mehr Umverteilung? Oder dafür, dass jeder grundsätzlich einmal für sich selber schauen soll und erst geholfen wird, wenn jemand das nicht kann?

Der Wahlspruch des Hauses Oldenburg ist: «Ein Gott. Ein Recht. Eine Wahrheit.» Was bedeutet Ihnen dieses Motto?

Basler Zeitung