«Erste grosse Hürde ist geschafft»
Bei einer Stimmbeteiligung von 52,8 Prozent sprachen sich 34'201 Stimmbürger für den Messe-Neubau aus, 21'464 dagegen. Messe-Geschäftsleitungsmitglied Peter Holenstein (48) zeigte sich erfreut.
baz: Herr Holenstein, wie fühlen Sie sich jetzt? Sind Sie erleichtert?
Peter Holenstein: Ich freue mich über das deutliche Resultat. Damit kann ich sehr gut leben.
Was gab Ihrer Meinung nach den Ausschlag für ein derart deutliches Ja?
Es ist einmal mehr ein klares Statement der Basler Bevölkerung für die Messe. Den Stimmbürgern ist die wirtschaftliche Bedeutung, welche die Messe für Basel hat, klar. Das Ja ist die logische Folge davon.
Haben Sie selbst denn immer mit einem derart deutlichen Resultat gerechnet?
Ich rannte von Anlass zu Anlass – mehr als hundert in den vergangenen anderthalb Jahren. Und da geht es mal rauf, mal runter. Aber unter dem Strich war ich immer positiv.
Mehr als hundert Anlässe – und es geht noch weiter! Jetzt steht die Baselbieter Abstimmung an. Mögen Sie noch?
Ja, sicher. Das Projekt ist für unser Unternehmen ein entscheidender Schritt, den wir machen müssen. Die erste grosse Hürde haben wir nun geschafft. Ich glaube, es war auch die entscheidende. Wir gehen jetzt wirklich davon aus, dass die Vorlage auch im Kanton Baselland durchkommen wird – auch nachdem sich jetzt ein Pro-Komitee gebildet hat mit Vertretern aus Regierung und Wirtschaftskammer.
Kommen Sie auf dem Land mit der gleichen Strategie wie in der Stadt?
Wir müssen unsere Strategie schon anpassen. In Baselland geht es um eine reine Finanzvorlage, in Basel-Stadt spielten städtebauliche Aspekte auch eine Rolle. In Baselland stehen deshalb die volkswirtschaftlichen Auswirkungen im Vordergrund. Es geht darum aufzuzeigen, dass das Baselbiet profitiert, vor allem durch Steuererträge und Aufträge ans Gewerbe. Wir müssen zeigen, dass die Geldströme auch aufs Land fliessen.
Und was passiert, wenn Baselland kein Geld sprechen sollte? Dann ist ja wegen der Koppelung auch der basel-städtische Entscheid hinfällig.
Nicht wirklich. Erstens gehen wir nicht von einem Nein aus. Sollte dies aber doch geschehen, dann müssten wir das Finanzpaket, das wir mit den beiden Basel sowie mit Stadt und Kanton Zürich geschnürt haben, neu schnüren. Das würde uns auf der Zeitachse sehr wehtun. Aber wie gesagt: Wir gehen nicht davon aus, dass dies nötig wird. Unsere Argumente überzeugen hoffentlich auch in Baselland.
Wie geht es jetzt weiter? Warten Sie den Baselbieter Entscheid ab?
Nein, das läuft alles voll weiter. Wir werden nächste Woche beim Baudepartement die Baueingabe einreichen. 2009 bereiten wir den Bau vor und 2010 – gleich nach der Baselworld – wird die Halle 3 abgebrochen. Schon ein Jahr später soll dann die nächste Baselworld in der neuen Halle 3 stattfinden. Dann kommt der Kopfbau an die Reihe, und bis 2012 ist der Brückenbau fertig.
Sie haben im Abstimmungskampf mit der Abwanderung der Baselworld gedroht, wenn der Neubau nicht kommt. Viele goutierten das nicht. Bereuen Sie diese Aussage?
Nein, das gehörte zu unserer offenen Kommunikation. Wenn man uns fragt, was im Falle eines Neins passiert, dann müssen wir das sagen. Wir haben nie gedroht. Wir sagten nur: Im Worst Case sind alle strategischen Optionen offen.
Würden Sie heute immer noch genau gleich kommunizieren?
Ja, absolut.
Mit welchem guten Wein werden Sie jetzt eigentlich feiern?
Das weiss ich nicht. Wir gehen ins Hotel Merian. Da kommen wir mit denen zusammen, die uns unterstützt haben. Was wir dann trinken, kann ich nicht sagen. Champagner, es kann aber auch Bier sein.
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