Erste Bodenkämpfe zwischen westlichen Truppen und dem IS
Kanadische Bodentruppen wurden im Irak von IS-Milizen beschossen und erwiderten das Feuer. Das löst in Kanada Verunsicherung aus.

Kanadische Spezialeinheiten seien mit Mörsergranaten und Maschinengewehren beschossen worden, als sie mit irakischen Soldaten die Front inspizierten, sagte Brigadegeneral Michael Rouleau bei einer vom Sender CTV News übertragenen Medienkonferenz in Ottawa.
Im letzten Oktober hatte das kanadische Parlament zugestimmt, militärische Unterstützung im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) in den Irak zu schicken. Darunter sind Kampfflugzeuge, aber auch 69 Soldaten, die am Boden im Einsatz sind. Die Zuständigen versicherten stets, dass es sich nicht um einen Kampfeinsatz handle.
Politiker verunsichert
Umso grösser ist die Verunsicherung in Kanada, nachdem der aktuelle Fall publik gemacht wurde. Auf den Angriff hin hätten kanadische und irakische Soldaten das Feuer erwidert, die Angreifer des IS seien durch Scharfschützen «neutralisiert» worden, sagte General Rouleau. Kanada bildet die irakische Armee für den Kampf gegen die radikale Sunnitenmiliz aus. Politiker wie der Militärkritiker Jack Harris reagierten umgehend: «Sie sagten uns, die ganze Arbeit im Irak finde abseits der Front statt. Offensichtlich ist das falsch.» Tatsächlich räumte Rouleau bei der Pressekonferenz ein, dass 20 Prozent der Einsätze im Kampfgebiet stattfänden.
Doch: «Das ist das erste Mal seit unserer Ankunft, dass so etwas passiert ist, und unsere Reaktion ist gänzlich folgerichtig mit dem Recht der Selbstverteidigung», sagte er. Rouleau betonte auch, dass sich die kanadischen Truppen nach wie vor nicht im Gefechtseinsatz befänden und dass er das Risiko für die Soldaten noch immer als gering einschätze. Den genauen Ort des Angriffs wollte er aus taktischen Gründen nicht bekannt geben. Das kanadische Mandat im Irak läuft im April aus, das Parlament entscheidet über eine Weiterführung.
Der IS beherrscht grosse Teile im Norden und Westen des Iraks. Unter Führung der USA greift ein internationales Bündnis die Extremisten seit dem vergangenen August regelmässig aus der Luft an. Zudem unterstützt das Bündnis die irakischen Streitkräfte und die kurdischen Peschmerga im Norden des Iraks mit Waffen und Ausbildung.
SDA/rar
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch