Erstaunliches Servette setzt Massstäbe in Davos
Servette verteidigt den Titel am Spengler-Cup erfolgreich. Das Team von Chris McSorley siegt im Final gegen das KHL-Team Salawat Julajew Ufa diskussionslos mit 3:0.
Mit dem zweiten Triumph in Folge erreichten die Genfer die uralte Marke des ZSC, der 1945 als bislang einzige Schweizer Equipe neben dem Gastgeber HCD ebenfalls eine Cup-Doublette zelebrierte. Und die Adler setzten eine weitere verblüffende Tradition fort: Auch in der fünften Begegnung mit einem Vertreter der besten Liga Europas in Serie waren sie nicht zu stoppen.
Servette hat beim weltweit wichtigsten Club-Turnier auf allen Ebenen Massstäbe gesetzt. Innerhalb von etwas mehr als zwölf Monaten und acht Spielen sind sie im Kurort verlustpunktlos. Derweil Jokerit im Rahmen seiner sieben Teilnahmen in 21 Jahren nur acht Siege erreichte, waren die Servettiens in zehn von zwölf Fällen erfolgreich.
Chris McSorley, seit Jahren ein glühender Befürworter des Spengler-Cups, hat seinen Club zur TV-Primetime wunderbar positioniert. In der NLA kämpfte das Team zuletzt mit einigen Problemen, beim Turnier mit über 99-prozentiger Stadionauslastung (68'934 Zuschauer) gewann Servette indes beim Publikum unzählige Sympathiepunkte.
Taktische Meisterleistung
Im Vergleich zur mitreissenden ersten Spielhälfte gegen das Team Canada (5:0 nach 31 Minuten) dosierte Genève-Servette das Risiko gegen den unberechenbaren Herausforderer Salawat zunächst. Aber bei der ersten Gelegenheit packte Arnaud Jacquemet in der 23. Minute zu. Mit dem 1:0 wuchs das Selbstverständnis der Genfer weiter an, derweil Ufas Energie spürbar schwand.
Das wegweisende 2:0 markierte Daniel Rubin ebenfalls im Powerplay. Der Stürmer steht exemplarisch für den Spirit Genfs. In Bern war er nahezu von der Bildfläche verschwunden, seit seiner Rückkehr an den Lac Léman blüht der energische Flügel wieder auf. Den Schlusspunkt setzte Taylor Pyatt. Der Saurier mit der Erfahrung von 928 NHL-Partien raubte den Russen mit seinem fünften Skorerpunkt die letzte Hoffnung auf eine späte Wende. «Sie haben hart als Team gearbeitet und den Sieg verdient», gab Ufas Goalie Leland Irving sportlich gegenüber SRF zu Protokoll. In der Tat zeigten die Genfer eine defensive Meisterleistung. Dass Goalieleihgabe Janick Schwendener einen Shutout gegen ein nominell starkes KHL-Team feiern durfte, wird der Schlussmann aus Klosters sein Leben lang nicht vergessen.
Mit einem dritten Genfer Turnierauftritt in Folge ist 2015 eher nicht mehr zu rechnen. McSorley schwebt vor, andernorts und beispielsweise in der Champions Hockey League Akzente zu setzen. Neue Impulse gehören beim kanadischen Strategen der Westschweizer Organisation zum Erfolgsprogramm. Turnierdirektor Fredi Pargätzi nahm die Westschweizer abermals «als wunderbare Botschafter» wahr, die ihre Rolle perfekt spielten.
Final: Salawat Julajew Ufa - Genève-Servette 0:3 (0:0, 0:2, 0:1) 6300 Zuschauer (ausverkauft). - SR Kurmann/Nicholson (Ka), Fluri/Tscherrig. - Tore: 23. Jacquemet (Tom Pyatt/Ausschlüsse Gerber; Kulda, Chlystow) 0:1. 35. Rubin (Almond, Loeffel/Ausschluss Kutusow) 0:2. 50. Taylor Pyatt (Tom Pyatt, Rubin) 0:3. - Strafen: je 5mal 2 Minuten. Salawat Ufa: Irving; Heikkinen, Kulda; Wasilewski, Kutusow; Subarjew, Wischnewski; Lekomsew; Hartikainen, Gluchow, Slepyschjew; Golowanow, Chlystow; Dubrowski; Pihlström, Kaigorodow, Pankow; Semin, Mereskin, Tolpeko; Skatschkow. Genève-Servette: Schwendener; Loeffel, Mercier; Vukovic, Iglesias; Antonietti, Bezina; Bouillon; Rubin, Tom Pyatt, Taylor Pyatt; Jacquemet, Romy, Picard; Pestoni, Lombardi, Almond; Wick, Kast, Gerber; Traber. Bemerkungen: Genève-Servette ohne Mayer (rekonvaleszent), D'Agostini (beide verletzt), Trutmann, Rivera, Untersander, Douay (alle überzählig), Rod, Descloux (beide U20-WM), Ranger (nicht im Aufgebot). 53. Timeout von Genève-Servette. 59. (58:12) Timeout von Salawat Ufa, danach ohne Goalie.
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