Alles zum FCB-Spiel gegen St. GallenErst trifft Zeqiri den Pfosten, dann das Tor
Basel und St. Gallen trennen sich nach einer ereignisreichen Partie 1:1. Ein VAR-Entscheid überschattet das Geschehen – Vogel hat dazu eine klare Meinung.

Vor dem Spiel
Nicht lange ist es her, dass sich diese beiden Teams zum letzten Mal gegenüberstanden. Damals, am 1. März, konnte sich der FCB dank einem Treffer von Amdouni in der Nachspielzeit in die Cup-Halbfinals spielen. Damals stellte Vogel eine Dreierkette auf. Und dies behält der FCB-Trainer auch am Sonntag bei. Jedoch unternimmt er verglichen mit dem Cupspiel vier Wechsel in der Startformation. Neu von Anfang an spielen Adams, Diouf, Ndoye und Males. Dafür nehmen Lang, Novoa und Kade auf der Bank Platz. Frei fehlt verletzt.
Die erste Hälfte
Die Partie beginnt ausgeglichen. Beide Teams kommen bereits in den ersten Minuten zu Chancen – St. Gallen in der 11. gleich dreimal durch Emmanuel Latte Lath und Julian von Moos – Basel in der 13. durch Dan Ndoye, dessen Schuss Zigi gut mit dem Fuss pariert. Dann ist es über weite Strecken der FCB, der die Partie bestimmt. Die Basler haben mehr Ballbesitz und auch die besseren Chancen. Die beste von ihnen gehört Zeki Amdouni in der 35., als er den vermeintlichen Führungstreffer erzielt. Doch nach VAR-Einschreiten wird dieser aberkannt, was für Diskussionen sorgt (siehe «Die Unparteiischen» und «Der Knackpunkt»). Zum Abschluss der torlosen ersten Halbzeit lenkt Zigi Zeqiris Schuss in der 42. an den Pfosten.
Die zweite Hälfte
Der FCB kann in den zweiten 45 Minuten nicht an die Leistung aus der ersten Halbzeit anknüpfen. Zunehmend ist es St. Gallen, das zu Chancen kommt. So auch in der 52., in der von Moos von einem Missverständnis zwischen Lopez und Amdouni profitiert, den Ball erobert und Latte Lath in die Tiefe schickt. Dieser erzielt sodann das 1:0. Die Basler verlieren darauf den Faden und kommen bis zur Schlussphase zu keinen hochkarätigen Chancen mehr. Viel eher ist es St. Gallen, das in der 62. Minute durch den Ex-Basler von Moos beinahe das 2:0 erzielt. Da er seine Möglichkeit jedoch aus aussichtsreicher Position vergibt, bleibt der FCB im Spiel. Und es gelingt ihm in der 82. noch der Ausgleich durch Zeqiri.
Der Knackpunkt
Es ist einmal mehr der VAR, der sämtliche Ereignisse einer unterhaltsamen Partie überschattet. In der 35. Minute erobert Andy Diouf den Ball, dieser gelangt über Calafiori zu Amdouni, dann zu Zeqiri und erneut zu Amdouni. Der Offensivspieler umspielt Maglica frech, trifft und jubelt. Doch es dauert nicht lange, bis sich der VAR zu Wort meldet. Der Treffer wird zurückgenommen, der Spielstand beträgt noch immer 0:0. Und anstelle des FC Basel ist es dann der FC St. Gallen, der zu Beginn der zweiten Hälfte in Führung geht.
Die Unparteiischen
FCB-Trainer Vogel sagte nach der Partie, Schiedsrichter Fedayi San tue ihm leid. Denn das Einschreiten des VAR bei Amdounis Treffer finde er «unfassbar despektierlich». Laut Vogel muss man die Unparteiischen also getrennt voneinander betrachten. Auf der einen Seite steht San, der abgesehen vom nicht gegebenen Treffer eine ordentliche Partie macht. Dass er den Elfmeter nicht gibt, als Ndoye in der 25. Minute im Strafraum zu Fall kommt, ist richtig. Und auch sonst ist seine Linie zu erkennen, auch wenn diese in der zweiten Halbzeit etwas lascher wird. Und auf der anderen Seite steht der VAR Lionel Tschudi, der an diesem Nachmittag einen einzigen Auftritt hat, der ihm aber gar nicht gelingt. Er schreitet nach Amdounis Treffer ein, obwohl Dioufs Ballgewinn gegen Karlen kein eindeutiges Foul war – ja wahrscheinlich gar hätte laufen gelassen werden müssen.
Der O-Ton
«Aus meiner Sicht war das eigentlich auch ein Sieg», sagt Trainer Vogel nach der Partie. Damit spielt er auf Amdounis vermeintlichen Führungstreffer an. Doch auch sonst seien die Basler über weite Strecken besser gewesen: «In der ersten Halbzeit waren wir klar dominant, dann brauchten wir in der zweiten etwas Anlaufzeit. Doch die Schlussphase gehörte wieder uns.» Auf die Frage, was dieses Resultat im Hinblick auf das Rückspiel in der Conference League am Donnerstag gegen Slovan Bratislava bedeutet, sagt der FCB-Trainer: «Es ist schwer, uns zu schlagen. Wenn ich sehe, wie die Jungs mit einem Rückstand umgehen, macht mir das Mut.»
Die Folge
Der FCB verpasst es mit diesem Unentschieden, mit dem FC St. Gallen gleichzuziehen. Er befindet sich nun auf Platz sechs in der Liga. Vier Punkte hinter Servette und damit hinter dem angestrebten zweiten Platz. Weiter geht es am Donnerstag um 18.45 Uhr auswärts gegen Slovan Bratislava. Dann muss der FCB gewinnen, will er in die Viertelfinals der Conference League. Das Hinspiel ging 2:2 aus.
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