Erst das Vergnügen, dann der Ernst
Der Stadtrat Opfikon hat am Dienstagabend gemütliches Zusammensein und Politik verbunden. Nach einem Fondue wurden die Opfiker über anstehende Projekte informiert.
Von Sibylle Katja Bossart Opfikon – Zuerst ging es nur ums Essen: Im vollen Saal des reformierten Kirchgemeindehauses wurden die hungrigen Opfiker von Mitgliedern des Männerchors mit geschmolzenem Käse versorgt. Brot tunken, anstossen und schwatzen waren angesagt. Entsprechend hoch war der Geräuschpegel, die Atmosphäre erinnerte an eine Mischung aus Skihüttenzauber und Stammtisch-runde. Doch den Opfikern gefiel es. «Eine gute Idee», freute sich eine ältere Dame. Sie lebe schon seit Jahrzehnten in Opfikon, so die gebürtige Italienerin. «Ich wohne im Glattpark und will wissen, wie es mit dem Quartier weitergeht», begründete eine andere Besucherin die Teilnahme am Fondue-Plausch. Das Regierungsprogramm Zu den harten Fakten wechselte Stadtpräsident Paul Remund, nachdem der Hunger gestillt war. Er präsentierte drei Ziele aus dem Regierungsprogramm der Legislatur 2010 bis 2014. Im Zentrum standen die Themen Integration, Sicherheit der Bevölkerung und Unterbringung von Asylsuchenden. Zur Integration gehöre das Ziel, dass jedes schulpflichtige Kind die deutsche Sprache beherrsche. Remund erwähnte ausserdem die kürzliche Bewilligung eines Nachtblitzgerätes, mit dem Raser erfasst werden können. Des Weiteren würden Wohnungen für Asylsuchende gesucht. Bruno Maurer, Stadtrat für Bau und Versorgung, skizzierte danach den Baustand des Glattparks. Die erste Bauetappe sei abgeschlossen, die zweite bereits angelaufen. Gegenwärtig wohnten 1500 Einwohner im neuen Stadtteil. Er habe jedoch Potenzial für 6000 Mieter, führte Maurer aus. Mit den neuen Einwohnern kommen auch die Kinder. Es brauche deshalb Kindergärten, so der Stadtrat weiter. Auch das Gewerbe im Glattpark blüht: Firmen siedeln sich an, und der Stadtrat rechnet mit Investitionen von privaten Investoren in Milliardenhöhe. Zum Schluss regte Maurer zur Nutzung der Anlage an: «Gehen wir aus und flanieren wir auf dem Boulevard.» Nichts sei schlimmer als Infrastrukturen, die nicht genutzt würden. Mehr Kinder, mehr Schulraum Schulpräsident Hans Zolliker präsentierte eine Prognose der Schülerzahlen. 2016 wird mit rund 2000 Opfiker Schülern gerechnet, heute sind es 1450. Dies entspricht einer Zunahme von bis zu 40 Prozent. Der Anstieg ist unter anderem auf den höheren Anteil von Genossenschaftswohnungen im Glattpark zurückzuführen. Bis 2016 seien auf allen Stufen weitere Räume nötig. Für die Primarschule bedeutet dies einen Zusatzbedarf von rund zehn Klassenzimmern. Ein Landtausch mit der Stadt Zürich soll den Bau einer Schule im Glattpark ermöglichen. Im selben Gebäude plane man die Unterbringung eines Kindergartens. Diese Projekte sollen helfen, den Andrang auf die Schulen abzuschwächen. Nicht nur die Liebe geht durch den Magen, auch das politische Interesse an oft langfädigen Themen erhält Nahrung.Foto: David Baer
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