Erst brannte seine Wohnung, dann drohte er denVermietern
In Uetikon schlug ein Mieter seine Möbel kurz und klein. Kurz darauf brach ein Feuer aus. Als ihn die Polizei abholte, prophezeite er einen weiteren Brand.
Von Regine Imholz Uetikon – Zerschlagene Möbel, Glasscherben und angesengte Kleidungsstücke bedecken den Boden der Mietwohnung an der Mühlestrasse in Uetikon. Beissender Rauchgestank liegt in der Luft. Wände sind verkohlt, Fensterscheiben eingeschlagen – es sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Erschüttert gehen die Nachbarn Gruber durch die zerstörten Räume. Martina Gruber war in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag durch Klirren und Gepolter aus dem Schlaf gerissen worden. «Mir war sofort klar, dass mein Nachbar in seiner Wohnung herumwütete», sagt sie. Wie das Ganze endete, ist bekannt: Am Donnerstag musste die Feuerwehr ausrücken, um einen Brand in der Wohnung zu löschen. Nicht der erste Ausraster Es war nicht das erste Mal, dass der Türke ausrastete: Seit seine Frau vor kurzem aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen war, herrschte Ausnahmezustand. Auch als die Frau noch im Haus gelebt habe, sei es immer wieder zu lautstarken Auseinandersetzungen gekommen. «Die Frau hatte Angst vor ihrem Mann», sagt Martina Gruber, «und hat schon mehrfach die Polizei gerufen.» Um ihren Nachbarn zu besänftigen, ging Gruber in seine Wohnung. «Ich dachte, er habe sich durch das Gespräch beruhigt», erzählt sie. Am Donnerstagmorgen dann sahen sie, wie der Türke Teppiche aus seinem Wohnzimmerfenster warf. Zuerst hätten sie gedacht, er sei am Zügeln, denn auf Ende März hätte er die Wohnung verlassen müssen. Doch dann sei er in schnellem Tempo Richtung Meilen davongeradelt. «Kurz danach nahmen wir Rauchgestank in unserer Wohnung wahr», sagt die Uetikerin weiter. Als Adrian Gruber in die unverschlossene Wohnung seines Nachbarn trat, bemerkte er an drei verschiedenen Stellen Flammen – er rief sofort die Feuerwehr. Die Feuerwehrleute konnten den Brand im ersten Obergeschoss des Hauses rasch löschen. Nach einer ersten Beurteilung kam der Brandermittler schnell zum Schluss, dass Brandstiftung vorlag. Am Abend gegen 18 Uhr staunten die Besitzer des Hauses nicht schlecht: Ihr türkischer Mieter kam nach Hause zurück – als sei nichts gewesen. Adrian Gruber rief sofort die Polizei. Doch als die Beamten den Türken mitnahmen, kam es zu einer unschönen Szene: «Hier kommt noch ein grosses Feuer», habe er wütend geschrien. Eine Drohung, die bei den Grubers ein ungutes Gefühl hinterliess. Sie wüssten jetzt, dass der Mann zu allem fähig sei, sagt Martina Gruber. Die Kantonspolizei wollte auf Anfrage keine Stellung zu den Ereignissen nehmen. Kapo-Sprecher Martin Sorg sagt: «Die Ermittlungen sind am Laufen.» Das Schlafzimmer sah aus, als habe eine Bombe eingeschlagen.Foto: Sabine Rock
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