Ernüchterung nach dem Hype: Facebook-Aktie bricht ein
Rabenschwarzer Start in den zweiten Handelstag für Facebook. Der Kurs der Aktie fiel gestern bei Börseneröffnung in New York um mehr als 13 Prozent auf 33 Dollar. Milliarden lösten sich in Luft auf.
Nun dürfen sich all jene bestätigt fühlen, die den Hype um den Börsengang von Facebook von Anfang an nicht verstanden haben: Die Aktie des sozialen Netzwerks brach zu Beginn ihres zweiten Handelstages ein. Milliarden lösten sich in Luft auf.
Der Aktienkurs fiel bis zu Börsenschluss um 11 Prozent ein und lag am Montagabend bei nur noch 34 Dollar. Am Morgen noch kostete das Papier nach einer halben Stunde Handel 33 Dollar. Der Ausgabepreis hatte bei 38 Dollar gelegen. Milliarden Dollars Börsenwert lösten sich so in Luft auf. Das von Mark Zuckerberg gegründete Unternehmen wurde von den Anlegern noch auf 91 Milliarden Dollar taxiert.
Am Freitag hatte das Papier um 23 Cent über dem Ausgabekurs von 38 Dollar geschlossen - es war ein ernüchternder Abschluss eines nervenaufreibenden ersten Handelstags. Zumeist waren Kurszuwächse von rund 10 Prozent oder etwas mehr vorausgesagt worden.
Die am Börsengang beteiligten Banken unter Führung von Morgan Stanley hatten mehrfach mit eigenen Käufen den Kurs stützen müssen. Erschwerend hinzu kamen Computersystemausfälle beim Börsenbetreiber Nasdaq, die nun von der Börsenaufsicht SEC untersucht werden.
Laut Nasdaq-Chef Robert Greifeld lag das Problem bei der Stornierung von Aufträgen. Die Software habe sich aufgehängt, Mitarbeiter hätten manuell eingreifen müssen. Der Handel mit den Facebook-Papieren begann am Freitag mit einer halben Stunde Verspätung und lief auch danach nicht fehlerfrei.
Für Kritiker überbewertet
Mit dem Kursverlust können sich nun all jene bestätigt fühlen, die Facebook für überbewertet halten. Zwar besitzt das Netzwerk gut 900 Millionen Mitglieder, doch die Geschäftszahlen fallen bislang eher bescheiden aus: Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen 3,7 Milliarden Dollar Umsatz und 1 Milliarden Dollar Gewinn. Die Haupteinnahmequelle ist Werbung.
Der Verlust macht sich nicht nur bei Kleinanlegern im Depot bemerkbar. Besonders gross sind die Ausschläge beim frisch verheirateten Firmengründer und -chef Mark Zuckerberg. Er ist mit 503,6 Millionen Aktien der grösste Facebook-Anteilseigner. Damit macht eine Veränderung von 1 Dollar je Aktie in seinem Fall jeweils rund eine halbe Milliarde Dollar aus.
Facebook und die Alteigentümer hatten Ende vergangener Woche 421 Millionen Aktien verkauft. Der schwache Auftakt hatte den gesamten Markt und vor allem andere Internetaktien mit heruntergezogen.
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