Ermittler: Missbrauchsfälle in Ferienheim waren Vergewaltigungen
Die Misshandlungen von Jugendlichen in einem Ferienlager des Stadtsportbunds Osnabrück werden von den Ermittlern inzwischen als klare Sexualdelikte eingestuft.

Es gehe um Vergewaltigung und schweren sexuellen Kindesmissbrauch, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück am Donnerstag. Drei Verdächtige hätten gestanden, während der Fahrt auf der niederländischen Nordseeinsel Ameland vor etwa drei bis vier Wochen in einem Schlafsaal mehrere 13-jährige Jungen mit Gegenständen missbraucht und gequält zu haben. Der Kreis potenzieller Täter umfasse derzeit acht bis 13 Kinder und Jugendliche. Alle aus der Gruppe sollen 13 bis 16 Jahre alt sein.
Die am Mittwoch bekanntgewordenen Übergriffe hatten sich nach Angaben der Ermittler in einem Schlafsaal des Ferienheims ereignet, in dem rund 40 Kinder und Jugendliche untergebracht waren. Mehrere Jugendliche hätten ihre Opfer dabei abends und nachts mit Colaflaschen und anderen Gegenständen traktiert. Unter den mutmasslichen Tätern befanden sich den Angaben zufolge auch zwei 13-Jährige, die zuvor selbst Opfer der Misshandlungen geworden waren.
Mutter erstattete Anzeige
Die mutmasslichen Übergriffe wurden aufgedeckt, nachdem die Mutter eines der 13-jährigen Opfer Anzeige erstattet hatte. Bei der Osnabrücker Polizei übernahm eine vierköpfige Sonderkommission die Ermittlungen, die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet. Die Beamten befragen derzeit täglich mehrere der Kinder und Jugendlichen, die in dem Schlafsaal untergebracht waren.
Dabei wird auch der Frage nachgegangen, ob Betreuern irgendwelche Vorwürfe gemacht werden könnten. Nach Presseberichten soll es Hinweise darauf geben, dass Betreuer eventuell schon vor Ort von dem Missbrauch erfuhren, aber nicht reagierten. Nach Angaben des Staatsanwaltssprechers gab es in dieser Hinsicht zunächst keine neuen Erkenntnisse. Aussagen darüber, welche Informationen welchem Betreuern gegebenenfalls vorlag, könne erst nach Ende der Befragung der Kinder vorgenommen werden, sagte er. "Das wird noch mehrere Wochen dauern."
AFP/sam
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