Erfahrene Betreibungsbeamten gesucht
Das Betreibungsamt Egg wird interimistisch geführt, weil keine erfahrenen Betreibungsbeamten zur Verfügung stehen. Egg werde aber ein Einzelfall bleiben, heisst es beim Betreibungsinspektorat.
Oberland. - Ab September wird das Betreibungsamt Egg aushilfsweise für einen Monat von zwei Betreibungsbeamtinnen geleitet (TA von gestern). Wie es weitergeht, ist noch unklar. Der bisherige Stelleninhaber Roland Eggenberger hat seinen Job mangels Zukunftsperspektiven gekündigt und tritt einen neuen an. In einem Jahr wird das Betreibungsamt Egg mit Uster zusammengelegt und von Uster aus geführt. «Es war nicht möglich, für die Übergangszeit von einem Jahr einen erfahrenen Betreibungsbeamten zu finden», sagt der kantonale Betreibungsinspektor Eduard Brand. Das Betreibungsamt Egg sei mit seinen über 130 Stellenprozenten ein grosses Amt. «Da braucht es jemanden, der die ganze Palette von Betreibungen über Pfändungen bis hin zu Versteigerungen von Grundstücken routiniert erledigen kann. So eine Person zu finden, ist kaum möglich, weil der Stellenmarkt total ausgetrocknet ist», sagt Brand. Einige Oberländer Betreibungsämter werden im Nebenamt geführt. Das sind 20 bis 50 Stellenprozente. Darum hätten auch viele Betreibungsbeamte einen Nebenjob in der Privatwirtschaft. «Für ein Nebenamt jemanden zu finden, wäre viel einfacher gewesen», so Brand. Im Fall von Egg habe das Betreibungsinspektorat auch pensionierte Beamte angefragt. Doch die hätten alle abgewunken. «Einige Pensionierte hätten ein Nebenamt übernommen, doch 100 Prozent arbeiten wollte keiner», so Brand. Die beste Lösung nach Ansicht des Betreibungsinspektorats wäre es, wenn das Betreibungsamt Egg ab Oktober von Uster aus geführt würde. Doch die Stadt wehrt sich dagegen, weil die Reorganisation der Betreibungsämter schon genug aufwendig und das Personal knapp sei. In Lindau hingegen wurde diese Lösung bereits realisiert: Der Betreibungsbeamte hörte Ende April auf. Die Aufgaben übernahm per 1. Mai das städtische Betreibungsamt Illnau-Effretikon. Dafür schuf die Stadt eine zusätzlichen Stelle. Ab 2010 Betreibungsbeamte ohne Job Einige der erfahrenen Betreibungsbeamten, die derzeit gesucht sind, könnten jedoch bereits im nächsten Jahr keinen Job mehr haben. Dann nämlich muss in jedem Betreibungskreis der Chef und sein Stellvertreter über einen sogenannten Wahlfähigkeitsausweis verfügen. «Beamte mit dem nötigen Ausweis haben wir bereits genug», sagt Eduard Brand. Darum sei kein Engpass zu befürchten, im Gegenteil. Wenn zwei grosse Ämter zusammengelegt würden, werde einer der bisherigen Chefs überflüssig. Im ganzen Kanton Zürich gibt es dann nur 59 Betreibungsämter, bisher waren es 171. Brand glaubt, dass der Fall Egg mit der interimistischen Leitung ein Einzelfall bleiben wird. «Denn ein Betreibungsbeamter muss laut Gesetz so lange im Amt bleiben, bis ein Nachfolger gefunden ist.»
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