Erbprinz Alois will sein «Ländle» reformieren
Erbprinz Alois verkündete am Staatsfeiertag vor mehr als 2000 Festbesuchern, Liechtenstein müsse sich vermehrt für die Zuwanderung öffnen. Nur so könne die Wirtschaft vorangebracht werden.
Der Liechtensteiner Erbprinz Alois hat heute am Staatsfeiertag des Fürstentums Reformen angemahnt. Der Thronfolger plädierte für eine behutsame Öffnung der Zuwanderung – aus wirtschaftlichen Gründen.
Die Wirtschaft rufe nach einer Lockerung der Zuwanderungsbestimmungen. Sie könne sonst in der momentan kritischen Phase nicht ausreichend Experten rekrutieren, sagte der Erbprinz in seiner Rede auf der Vaduzer Schlosswiese bei prächtigem Sommerwetter vor über 2000 Festbesucherinnen und -besuchern.
Alois, der die Regierungsgeschäfte vor acht Jahren von seinem Vater übernahm, schlug eine «gut konzipierte und behutsame Öffnung» der Zuwanderung vor. Sie sollte verbunden werden mit einer erleichterten Einbürgerung alteingesessener Ausländer. Liechtenstein zählt rund 37'000 Einwohnerinnen und Einwohner sowie fast so viele Arbeitsplätze. Die Pendler stellen die Mehrheit der Beschäftigten.
Sozialsysteme werden kosten
Erforderlich sind Reformen laut Alois in den nächsten Jahren überdies im Sozialsystem. Der Erbprinz sprach die Altersvorsorge, die Pflege, die Unterstützung der Familie und das Gesundheitswesen an.
Die Eigenverantwortung in diesen Bereichen müsse gestärkt werden und Hilfe müsse den wirklich Bedürftigen zukommen. Nach den Worten des Erbprinzen bedeutet dies, dass etliche Prämienzahler die Kosten der Sozialversicherungssysteme stärker zu spüren bekommen werden.
Als weiteren Schwerpunkt nannte Alois das Bildungssystem. Das System lasse sich nicht allein durch Geld verbessern, sondern benötige weitere Reformen, etwa in Richtung Schulautonomie.
Zum Bier im fürstlichen Schlossgarten
Der Staatsfeiertag auf der Schlosswiese ging zum zweiten Mal ohne Feldmesse über die Bühne. Erzbischof Wolfgang Haas hatte letztes Jahr mit dieser Tradition gebrochen. Die Verbindung von Heiliger Messe und Staatsakt sei ein «falsches beziehungsweise unehrliches Zeichen gegenüber der Öffentlichkeit», liess der katholische Oberhirte verlauten.
Im Anschluss an die Reden von Erbprinz Alois und Parlamentspräsident Arthur Brunhart wurden die Festteilnehmer zum Bier in den fürstlichen Schlossgarten eingeladen. Nach dem Volksfest im Vaduzer «Städtle» offiziell abgeschlossen wird der Staatsfeiertag jeweils um 22 Uhr mit dem grossen Feuerwerk am Nachthimmel.
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