«Er wollte weg vom Asbest»
Thomas Schmidheiny verteidigt seinen Bruder Stephan. Dass sich am Prozess in Turin alles auf den ehemaligen Eternit-Besitzer fokussiere, sei nicht nachvollziehbar.

Der Industrielle Thomas Schmidheiny hat in einem Interview seinen Bruder Stephan verteidigt. Er zeigte sich irritiert über das Vorgehen der italienischen Justiz.
«Das einzige, was ich als Aussenstehender und als Bruder sagen kann, ist, dass ich es absolut nicht nachvollziehen kann, dass am Prozess in Turin alles auf ihn fokussiert ist», sagte Thomas Schmidheiny in einem Interview mit der «Aargauer Zeitung». «Er wollte ja weg von der schädlichen Asbestfaser und hat früh auf Innovationen gesetzt.»
«Das ist ja die Absurdität der Geschichte, dass derjenige, der den Ausstieg aus den Asbestfasern vollzogen hat, nun verurteilt wurde», fügte er an. Zugleich betonte Thomas Schmidheiny, dass er «Mitleid» mit den Asbest-Opfern habe.
In erster Instanz verurteilt
Thomas Schmidheinys Bruder, Stephan Schmidheiny, war Mitte Februar in erster Instanz von einem Strafgericht in Turin zu 16 Jahren Gefängnis und Schadenersatzzahlungen in Millionenhöhe verurteilt worden.
Der ehemalige Mitbesitzer der Eternit S.p.A. (Genua) wurde für schuldig befunden, absichtlich eine Umweltkatastrophe verursacht und Sicherheitsmassnahmen in den italienischen Eternit-Fabriken absichtlich unterlassen zu haben.
Stephan Schmidheiny hatte 1976 die Leitung der Schweizerischen Eternit-Gruppe übernommen; 1989 gab er die Leitung des Verwaltungsrates an seinen Bruder ab. Die Eternit S.p.A. (Genua) war bereits 1986 in Konkurs gegangen.
Thomas Schmidheiny ist Mehrheitsaktionär und Verwaltungsrat des Zementherstellers Holcim. Bis 2001 war er Konzernchef und bis 2003 Präsident des Verwaltungsrats.
SDA
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