Er konnte einen schaudern machen
Der deutsche Schauspieler Götz George ist am 19. Juni gestorben. Ein Grosser und Sohn eines Grossen.
Womit einen Nachruf beginnen? Vielleicht damit, dass einer mit diesem Namen eine theatergeschichtliche Bürde trug sein Leben lang. Eine ödipale Last sogar, wie ein Biograf einmal schrieb. Denn Götz George, geboren 1938 in Berlin, war der Sohn des Schauspielers Heinrich George (1893–1946), dessen Kunst die Bewunderer gern eine «Urgewalt» nannten, wenn nicht überhaupt das Schwärmen ganz mit ihnen durchging, so wie mit dem Regisseur Jürgen Fehling seinerzeit, der jenen alten George als einen «mozärtlichen Elefanten» erlebte und einen Fels, der «diamantene Tränen» weinte.