«Er hatte ein paar Kekse dabei»
Ein 70-jähriger Bergsteiger aus Deutschland fiel in den österreichischen Bergen in eine Gletscherspalte. Erst eine Woche später hörte ihn eine vorbeigehende Wanderin und alarmierte die Bergrettung.

Nach seiner Rettung aus einer Gletscherspalte in den österreichischen Alpen erholt sich ein deutscher Bergsteiger offenbar schnell von den Strapazen. Nach einer Woche in der Gletscherspalte war der 70-Jährige aus dem oberpfälzischen Schmidmühlen «in erstaunlich gutem Zustand» und ansprechbar, sagte Hansjörg Knoflach von der Alpinpolizei im Bezirk Innsbruck Land. «Er war natürlich sehr, sehr erschöpft und gezeichnet» und völlig durchnässt, schilderte Knoflach seine Eindrücke von dem Verunglückten bei der Bergung gestern.
«Der Überlebenskampf war im Vordergrund»
Knoflach, der den Verunglückten am Mittwoch im Krankenhaus besuchte, berichtete DAPD, der 70-Jährige sei «voll wach und ansprechbar». Erst jetzt, nach seiner Rettung, begreife er, was passiert sei. «Am Anfang war der Überlebenskampf im Vordergrund», habe der Deutsche in der Klinik erzählt, wo er noch bis mindestens Freitag auf der Intensivstation bleiben muss. Der Oberpfälzer geht laut Knoflach schon seit 30 Jahren in die Berge und ist meist allein unterwegs.
Auch diesmal war der Bergsteiger nach Angaben der Polizei allein und ohne Sicherung im Bereich des Längentaljoches in Tirol unterwegs. Am 8. August gegen 7.30 Uhr brach er vom Westfahlenhaus zu einer Wanderung auf. «Er wollte Richtung Amberger Hütte», berichtete Knoflach. Als der Bergsteiger über eine Schneebrücke ging, brach er ein und stürzte etwa 15 bis 20 Meter in die Tiefe. Dort hatte er eine Fläche von anderthalb bis zwei Quadratmetern, auf der er sich bewegen konnte.
Rechts und links der Abgrund
«Links und rechts wäre es weiter runtergegangen», beschrieb Knoflach. Von oben drohte ein eingeklemmter Eisklotz herabzustürzen. Der Mann sei in «einer sehr misslichen Situation» gewesen. Die knappe Woche habe der Bergsteiger überlebt, weil er in seiner Trinkflasche Schmelzwasser sammelte. Und: «Er hatte ein paar Kekse dabei», sagte der Alpinpolizist. Hin und wieder döste der Verunglückte auf seinem kleinen Vorsprung vor sich hin.
Am Dienstag schliesslich hörte eine 28 Jahre alte Frau aus Deutschland, die mit zwei Begleitern wanderte, die Hilferufe des Bergsteigers und verständigte die Einsatzkräfte. Bergretter zogen den Mann aus der Spalte, ein Hubschrauber brachte ihn in eine Innsbrucker Klinik.
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