«Er hat es ja gesagt: Gewünscht sei eine Parallelgesellschaft»
Islamkennerin Saïda Keller-Messahli warnt vor dem islamischen Zentralrat. Die Gruppierung von Schweizer Konvertiten müsste verboten werden. Denn Gewalt sei Teil ihrer Ideologie.

Frau Keller, der Chef des Migrationsamts, Alard Du Bois-Reymond, vergleicht islamistische Gruppierungen in der Schweiz mit der früheren RAF in Deutschland. Teilen Sie diese Einschätzung? Zum Teil. Die RAF führte einen bewaffneten Kampf für Ihre Ideen und nahm dabei den Tod von Menschen in Kauf, die ihre Ideen nicht teilten. Die radikalen Islamisten in der Schweiz sind nicht bewaffnet – wenigstens nicht dass ich wüsste. Dennoch sollten wir diese Leute nicht verharmlosen: Sie haben eine Hirnwäsche hinter sich und sind bereit, sich bedingungslos für «den wahren Islam» einzusetzen. In ihrem Fanatismus ist die Idee der Gewalt bereits enthalten.