Er hat die virtuelle Autopsie erfunden
Gerichtsmediziner Michael Thali will Tathergänge dreidimensional rekonstruieren. «CSI» hat schon bei ihm angeklopft.

Niemand möchte auf seinem Tisch landen. Der Forensiker Michael Thali leitet das Institut für Rechtsmedizin (IRM) an der Universität Zürich und untersucht Opfer von Gewaltverbrechen. Wir stehen in einem kleinen Nebenzimmer im Untergeschoss des Instituts. «Es dauert nur wenige Sekunden», sagt Thali und zeigt auf den Computertomografen (CT). Blitzschnell würde der Tomograf den Körper eines Opfers scannen, das auf einer Bahre hindurchgleitet. Virtopsy oder virtuelle Autopsie heisst das Verfahren, das Thali entwickelt und international etabliert hat. Anders als bei der klassischen Leichenöffnung bleibt der Körper intakt.