Entscheidet die Abtreibungsfrage die US-Wahlen?
Was in Europa vorwiegend Theologen und Ethiker beschäftigt, beeinflusst in den Vereinigten Staaten die Wahl des nächsten Präsidenten.
Am 22. Januar 1973 entschied der Oberste Gerichtshof der USA im «Roe v. Wade»-Urteil, dass Schwangerschaftsabbruch grundsätzlich eine Sache der Privatsphäre und nicht des Staates sei. Das war der entscheidende Schritt hin zu einer straflosen Abtreibung in Amerika. Die Abtreibungsfrage, das «Recht auf den eigenen Bauch», war auch in Europa in den 1970er-Jahren ein zentrales Anliegen der Feministen. Doch während sich die Aufregung um die Abtreibung auf dem alten Kontinent gelegt hat – selbst konservative Parteien halten sich weitgehend zurück –, steht «Roe v. Wade» bis heute im Mittelpunkt der US-Politik. Warum?