So feiert die Welt das neue JahrSpektakel am Burj Khalifa, Party in Wuhan
In Neuseeland gibt es kein Coronavirus mehr – und auch 2020 ist dort schon vorbei. Menschen feierten in Massen. Andernorts gab es Feuerwerke ohne Zuschauer.
Das neue Jahr hat in den ersten Ländern der Welt schon begonnen. Als Erste starteten die Bewohner der Südsee-Inseln Samoa und Kiribati um 11 Uhr MEZ. Eine Stunde später folgte Neuseeland, wo man mit einer Reihe grosser Musikfestivals und Feuerwerksshows das Jahr 2021 begrüsste. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern hat der Inselstaat im Südpazifik seit mehr als einem Monat keine lokalen Corona-Fälle mehr verzeichnet. Daher konnten die Veranstaltungen ohne Begrenzungen der Besucherzahl oder andere Corona-Einschränkungen stattfinden.
Es ist für die Bewohner ein schöner Lohn für die harten Lockdown-Massnahmen, welche schon bei geringen Fallzahlen verordnet wurde. So hat es Neuseeland erfolgreich geschafft, die Pandemie unter Kontrolle und die Wirtschaft wieder zum brummen zu bringen.

Um 14 Uhr MEZ startete Sydney ins neue Jahr – mit einem farbenprächtigen Feuerwerk am berühmten Opernhaus. Zuschauer waren diesmal wegen der Corona-Pandemie am Hafen der australischen Metropole nicht erlaubt. Die Behörden hatten zuvor verkündet, jeden mit einer Geldstrafe von 1000 Australischen Dollar (etwa 626 Euro) zu ahnden, der die Absperrungen zum Hafengebiet zu überwinden versuche. Das wirkte offenbar: Sydney habe einer Geisterstadt geglichen, je näher der Jahreswechsel rückte, sagten Beobachter. Das weltbekannte Feuerwerk fiel kleiner und mit einer Dauer von sieben Minuten deutlich kürzer aus als sonst. Normalerweise zieht das Spektakel jedes Jahr mehr als eine Million Menschen an.
In Europa bereiteten sich im Laufe des Tages Millionen Menschen auf den Abend vor. Vielerorts sind wegen Corona-Massnahmen aber Restaurants und Bars ebenso geschlossen wie Museen, Theater und Freizeiteinrichtungen. In Deutschland und anderen Staaten gab es ein grundsätzliches Verkaufsverbot von Feuerwerk in den letzten Tagen des zu Ende gehenden Jahres.
Viele Partys und Feuerwerke sind abgesagt worden, zum Beispiel in Rio, São Paulo, Amsterdam und London. In New York soll der «Ball Drop» am Times Square, ein fallender leuchtender Kristallball an einem Mast, nur vor wenigen Leuten statt wie sonst Tausenden stattfinden.
In Paris herrscht auch an Silvester nachts eine Ausgangssperre. Es gibt aber ein Online-Konzert von Jean-Michel Jarre als Avatar in der virtuellen Kulisse der Kathedrale von Notre-Dame und einen aufgezeichneten Livestream mit Star-DJ David Guetta vorm Louvre.
Nicht aufhalten lassen hat sich Dubai. Mit einem farbenprächtigen Feuerwerk samt Lasershow am höchsten Gebäude der Welt hat die Wüstenstadt das neue Jahr begrüsst. Nach dem traditionellen digitalen Countdown an der angestrahlten Fassade des 828 Meter hohen Burj Khalifa in der grössten Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wurde die Skyline um Mitternacht in einem Rausch von Farben erhellt. Mit den Worten «Einsatz», «Mut» und «Solidarität» sowie «Danke an unsere Helden» wurde zuvor in einer Lasershow all denen gedankt, die sich 2020 in der medizinischen Pflege und auch sonst im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus eingesetzt haben.
Die gesamte Show dauerte rund acht Minuten. Sonst verfolgen mehr als eine Million Zuschauer vor Ort das Spektakel. Dieses Jahr konnten nur vereinzelt Zuschauer auf reservierten Plätzen in umliegenden Restaurants dabei sein.
Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, galten in der gesamten Stadt strenge Schutzmassnahmen. Neben Zugangsbeschränkungen waren auch Wärmebildkameras im Einsatz und Ordner, die darauf achteten, dass Touristen und Anwohner Abstandsregeln einhielten. Bei Verstössen drohten auch am frisch angebrochenen Neujahrstag noch hohe Geldstrafen. Das wirkte offenbar: In der Live-Übertragung im Internet glich die sonst packevolle Flaniermeile einem Geisterort.
Auch in der Hauptstadt Abu Dhabi wurde das neue Jahr mit einem pompösen Feuerwerk entlang der Strandpromenade zelebriert.
In Asien gab es Festlichkeiten vielerorts nur online zu sehen: um 16 Uhr waren etwa Japan und Südkorea dran. In der südkoreanischen Hauptstadt Seoul war erstmals seit fast sieben Jahrzehnten die traditionelle Glockenschlag-Zeremonie im Bosin-Pavillon (Bosingak) nur im Fernsehen und in sozialen Medien zu erleben.
Um 17 Uhr folgte der Jahreswechsel auf den Philippinen und in Malaysia, ebenso wie in Taiwan und in China. In China gibt es keine grossen Corona-Einschränkungen mehr. Allerdings ist Silvester für die Chinesen auch nicht besonders wichtig. Nach ihrem traditionellen Mondkalender beginnt das neue Jahr erst im Februar. Erst dann gibt es eine grosse Reisewelle. Dennoch wurden Freitagfrüh in einigen Städten Feuerwerke gezündet. Auch in Wuhan, der Stadt des Corona-Ausbruchs, war etwas geplant. Um 18 Uhr gingen Thailand und Vietnam ins Jahr 2021.

In Moskau soll es trotz Corona-Sperrstunde ein grosses Feuerwerk am Kreml geben – um 22 Uhr MEZ.
In Südamerika müssen sich die Menschen noch etwas länger gedulden: Teile Brasiliens und Argentinien können das neue Jahr um 4 Uhr MEZ begrüssen, um 6 Uhr folgt New York, um 9 Uhr Los Angeles und um 11 Uhr Honolulu in Hawaii.
Bis 13 Uhr MEZ am 1. Januar dauert es, bis der ganze Globus ins neue Jahr gerutscht ist. Als letztes sind die unbewohnten Eilande Bakerinsel und Howlandinsel im Pazifik dran.
SDA/anf
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