Eisdecke am Nordpol war noch nie so klein
Die Grösse der Eisfläche, die es zum Sommerende am Nordpol gibt, hat sich in den vergangenen 30 Jahren halbiert. Erstmals waren zwei Schiffsrouten im Arktischen Ozean gleichzeitig offen.

Die Eisdecke am Nordpol war offenbar noch nie seit Beginn der Messungen durch Satelliten so klein wie in diesem Jahr. Das zeichnet sich laut den Berechnungen von verschiedenen Forschergruppen ab, wie die europäische Raumfahrtbehörde ESA am Mittwoch mitteilte.
Sicher ist, dass der Umfang der Eisfläche in diesem Jahr vergleichbar ist mit der im bisherigen Rekord-Minus-Jahr 2007. Den Berechnungen von Wissenschaftlern der Universität Bremen zufolge sanken die Eiswerte Anfang September sogar noch unter diesen Wert. Grundlage für ihre Arbeit sind die Messungen eines japanischen Mikrowellensensors an Bord des NASA-Satelliten «Aqua». Das zurückgehende Eis sei eine weitere Konsequenz der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung, die globale Auswirkungen habe, erklärte Georg Heygster von der Universität Bremen. Der Lebensraum von Algen, Fischen und Säugetieren schrumpfe weiter.
Laut den Berechnungen anderer Forscherteams, darunter auch des US- Datenzentrums für Schnee und Eis, ist der Rekord-Minus-Stand von 2007 noch nicht ganz erreicht. Es fehlt aber nicht mehr viel. Grund für die unterschiedlichen Ergebnisse sind andere Messmethoden, die von den Forschergruppen benutzt werden.
Rekord-Minus erwartet
Das Rekord-Minus beim Eis am Nordpol war von den Forschern auch schon erwartet worden, nachdem im Sommer zwei Schifffahrtsrouten im Arktischen Ozean gleichzeitig offen waren, was bislang nur sehr selten vorkam. Satellitenmessungen zeigen, dass sich die Eisfläche, die es zum Sommerende in der Arktis gibt, in den vergangenen 30 Jahren halbiert hat: von rund acht Millionen Quadratkilometern Anfang der 80er-Jahre auf gut vier Millionen Quadratkilometer 2007.
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