Eine Horgnerin kümmert sich um nepalesische Strassenkinder
Am Sonntag organisiert Nicole Thakuri-Wick einen Info-Tag über ihr Kinderhilfswerk NAG in Nepal. Spender und Interessierte können Dhal Bhat kosten.
Horgen. - Am Sonntag weht ein Hauch Nepal durch Horgen: Nicole Thakuri-Wick, die seit 17 Jahren in Kathmandu lebt, lädt zum Dhal-Bhat-Mahl im Kirchgemeindesaal. Die Horgnerin bietet nepalesischen Strassenkindern in einer Schule eine Ausbildung und in einem Heim ein Zuhause. In Horgen kocht sie das nepalesische Nationalgericht (Reis mit Suppe und Gemüse), verkauft Paschminaschals und Nepalpapier. Thakuri-Wick informiert über neue Projekte ihres Hilfswerkes Nawa Asha Griha (NAG), dem «Haus neuer Hoffnung». So leiten nun vier ehemalige Strassenkinder eine mobile Suppenküche; fahren durch die Strassen und verteilen den obdachlosen Kindern Wasser und Suppe. Zudem sagt Thakuri-Wick, dass sie selbst weiterhin in Nepal bleibe. Als letztes Jahr ihr Mann starb, hätten viele gedacht, sie breche ihre Zelte ab und kehre mit den zwei kleinen Töchtern in die Schweiz zurück. «Aber ich gehöre nach Nepal.» Der Tod ihres Mannes schweisste alle im Heim noch stärker zusammen. «Ich erfuhr enorme Unterstützung», sagt die 40-Jährige: «wie in einer Familie». Das Heim in Kathmandu öffnete sie 22-jährig, nachdem sie in einem Hilfsprojekt gearbeitet hatte. Sie begann mit 6 Kindern, heute sind es 193. Dazu kommen 480 externe, welche die heimeigene Schule besuchen, und 340, die Thakuri-Wick mit Ausbildungsgeld unterstützt. Die Heimkinder gehen zur Schule, malen und töpfern, machen Musik und spielen Basketball. Sie sind zwischen 2 und 20 Jahre alt, wobei man das so genau nicht immer sagen kann: «Manche Kinder wissen, dass sie in der Zeit des Monsuns geboren sind, nur, der Monsun in welchem Jahr?» Vor allem Schweizer Spenden ermöglichen das Hilfsprojekt. In Nepal könne man mit wenig viel bewirken, sagt Thakuri-Wick: Ein Mahl Dhal Bhat kostet 50 Rappen, mit 5000 Franken können 100 Kinder ein Jahr zur Schule gehen - Schulbücher inklusive. Eine Chance für jeden Thakuri-Wick kümmert sich auch um jene, welche die Gesellschaft aufgegeben hat: die pubertierenden Strassenjungen. «Sie stehlen, sie schnüffeln Leim. Diese Buben nimmt keine Schule mehr auf.» Darum eröffnete sie kurzerhand eine eigene. «Jeder Mensch hat eine Chance verdient.» Sie selbst wuchs behütet auf, verbrachte eine idyllische Kindheit. «Ich hatte Glück im Leben, und das will ich weitergeben.» Dhal Bhat übrigens, das Nepalesen zweimal täglich essen und für Schweizer Gaumen köstlich exotisch schmeckt, wird Thakuri-Wick selbst am Sonntag wohl unangetastet stehen lassen. Sie kann es nach 17 Jahren Nepal kaum mehr ansehen. NAG-Info-Tag, Sonntag, 23. August, 14 Uhr, Kirchgemeindesaal Horgen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch