Eine gute Halbzeit ist zu wenig für den FCB
Der FC Basel verliert das 250. Spiel seiner Europacup-Geschichte und verpasst beim 1:3 in Linz das Playoff für die Champions League am Ende deutlich.
Für die sporthistorischen Dimensionen der Stadt Linz hatten die Basler Spieler nach dem Abpfiff verständlicherweise überhaupt kein Interesse mehr. Dieser Verein, der sich innerhalb von wenigen Jahren vom drohenden Aus bis in die Playoff-Runde für die Champions League nach oben gespielt hat. Und der sich nun für den grössten Sieg seiner Club-Geschichte von den Zuschauern feiern liess, während die Basler enttäuscht vom Platz liefen.
Der FCB war ja eigentlich nach Linz gekommen, um dort etwas für seine eigene Geschichte zu unternehmen: sich im 250. Spiel der Europacup-Historie fürs Playoff zu qualifizieren und weiterhin von der Teilnahme an der prestige- wie finanzträchtigen Champions League zu träumen. Diese Hoffnungen wurden bei der deutlichen 1:3-Niederlage gegen den Linzer Athletik-Sport-Klub jedoch relativ drastisch begraben.
«Das hat nicht geklappt»
Zwar zeigten die Basler im Vergleich zur Vorwoche eine Leistungssteigerung in Sachen Einsatz und Emotionalität. Aber sie schafften es im Gegensatz zu den Spielen gegen Eindhoven nicht, die wichtigen Tore zu erzielen. «Wir wollten in die Champions League, das hat nicht geklappt. Jetzt fokussieren wir uns auf die Europa League», sagte Trainer Marcel Koller.
Ademi setzt den Kopfball an die Latte. (Video: Teleclub)
Dabei hatten die Basler durchaus ihre Chancen, den Rückstand aus dem Hinspiel noch umzudrehen. Drei gute Möglichkeiten hatte der FCB schon vor der Pause: Kemal Ademi traf mit dem Kopf die Latte (11.), Captain Valentin Stocker verpasste die Führung mit einer Direktabnahme nur knapp (24.), und wenig später wurde Stocker von Goalie Alexander Schlager im Strafraum von den Beinen geholt – der Elfmeterpfiff blieb jedoch aus (36.). «Da hätten wir einen Penalty bekommen müssen», sagte Koller trocken.
Linz geht in Führung. (Video: Teleclub)
Mangelnde Effizienz
«Wir hatten heute nicht das Glück auf unserer Seite», sagte Ademi nach dem Spiel und haderte auch mit seinen eigenen vergebenen Chancen, «der Ball hätte rein gemusst.» Und tatsächlich fehlte dem FCB in Linz besonders die Effizienz aus den ersten Spielen dieser Saison, als speziell der inzwischen zu West Ham gewechselte Albian Ajeti wenig Chancen für seine Tore brauchte. Ajeti spielt inzwischen in England, und die Basler werden dieses Problem im Hinblick auf die nächsten Aufgaben lösen müssen.
Basel gleicht in der 80. Minute aus. (Video: Teleclub)
In Linz erlaubten sie es dem Gegner auf diese Art, nach der Halbzeit wieder besser ins Spiel zu kommen – und in Führung zu gehen. Eine Flanke von Reinhold Ranftl fälschte Raoul Petretta ins eigene Tor ab (59.) und es war irgendwie sinnbildlich für die unglückliche Partie des FCB. «Wir müssen uns an die eigene Nase nehmen», sagte Ademi.
«Dann war der Deckel drauf»
Zwar erzielte eben dieser Ademi das zwischenzeitliche 1:1 und sorgte damit wieder für etwas Hoffnung bei den Baslern, die Wende noch zu schaffen. Doch Thomas Goiginger (89.) und Marko Raguz (94.) belohnten die Linzer für ihren Einsatz in den letzten Minuten und sorgten für das am Ende klare Resultat. «Wir haben hinten aufgemacht, und dann war der Deckel drauf», sagte Ademi nach dem Spiel.
Linz trifft in der 94. Minute zum endgültigen Sieg. (Video: Teleclub)
Nach dieser Enttäuschung zum Europacup-Jubiläum ist die Kampagne der Basler aber noch nicht beendet, nicht so wie in der Vorsaison. Sie fängt ja im Grunde jetzt erst gerade richtig an. Am 30. August werden in Monaco die Gruppen der Europa League ausgelost, im September beginnt die Gruppenphase dann.
Bis dahin hat der FCB, der seit dem Saisonauftakt alle drei Tage ein Spiel bestritten hat, Zeit. Zeit, um sich besser zu finden. Zeit, um Dinge anzusprechen. Aber auch Zeit, um zu analysieren, warum es gegen den Linzer ASK am Ende so deutlich nicht gereicht hat.
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