
Premier Shinzo Abe hat das Minimum getan. In seiner Erklärung zur siebzigsten Wiederkehr der Kapitulation Japans hat er die vier Stichworte erwähnt, die in Peking und Seoul zur Conditio sine qua non für bessere Beziehungen gelten, insbesondere für ein Gipfeltreffen. Er bezeichnete Japans Krieg gegen seine Nachbarn als «Aggression» und die Unterwerfung Koreas als «Kolonisierung»; er drückte «tiefe Reue» aus für die «unmessbaren Schäden und das Leid», die Japan über andere Länder brachte. Und mehrfach benützte er die Worte «Entschuldigung von Herzen». Er stehe zu den Erklärungen seiner Vorgänger, die sich vor zehn und zwanzig Jahren «von Herzen entschuldigten», versicherte er. An ihnen werde «nicht gerüttelt, auch in Zukunft nie».
Eine Entschuldigung wider Willen
Die von Japans Ministerpräsident Abe öffentlich gezeigte Reue ist nur die Reaktion auf den Druck vieler Japaner.