Baselbieter HeimatschutzEine Auszeichnung für «Lotterhäuser»
Optisch erscheinen die «Metalli-Häuser» in Aesch nicht im besten Zustand. Warum sie dennoch erhalten werden sollen, begründet jetzt der Baselbieter Heimatschutz.

Als «ein vergessenes Stück Baselbieter Baukultur» bezeichnet der Baselbieter Heimatschutz die «Metalli-Häuser» in Aesch. Die diesjährige Auszeichnung für gute Baukultur geht an die beiden Liegenschaften in der Dornacherstrasse.
Im Jahr 1908 wurden die Häuser im Neu-Aesch genannten Gemeindeteil für die Arbeiterschaft der Schweizerischen Metallwerke AG in Dornach erbaut. Laut dem Baselbieter Heimatschutz sind diese Bauten die einzigen Zeugnisse, welche die Erinnerung an die damalige beschleunigte wirtschaftliche Entwicklung von Aesch und deren sozialgeschichtliche Dimension aufrechterhalten.
Das Äussere der beiden Mehrfamilienhäuser mit je sechs Dreizimmerwohnungen wirkt sanierungsbedürftig. Tatsächlich befinden sich die «Lotterhäuser» jedoch in einem guten baulichen Zustand. Sie sollen gemäss dem Baselbieter Heimatschutz über ein hohes Mass an ursprünglicher Bausubstanz und Ausstattung verfügen. Die nötige, fachgerechte Restaurierung soll zudem zu einer Aufwertung des Quartiers beitragen.
Einigung nach sechs Jahren
Dass die Metalli-Häuser nicht abgerissen werden, sei massgeblich der Hartnäckigkeit der Bewohnerinnen und Bewohner zu verdanken. Nach sechs Jahren konnte zwischen der Genossenschaft Mietshäuser Syndikat und der Bürgergemeinde Aesch ein Baurechtsvertrag unterzeichnet werden.
Der bescheidene Mietzins bleibt erhalten, denn «die Verbindung von Wohnen und Baukultur soll nicht einer materiell bevorzugten Bevölkerungsschicht vorbehalten bleiben», wie der architekturhistorischen Würdigung des Baselbieter Heimatschutzes zu entnehmen ist.
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