Ein Zoll für einen tiefen Schlaf
Economy und Sitzkomfort? Das muss sich nicht ausschliessen. Eine Schlafstudie zeigt, was allein eine Anpassung der in den 50er-Jahren standardisierten Sitzbreite bringen würde.
Der europäische Flugzeughersteller Airbus appelliert an die Luftfahrtindustrie. Auf Langstreckenflügen sollen sie doch einen Mindeststandard einhalten. Eine aktuelle Untersuchung habe ergeben, dass eine Mindestsitzbreite von 18 Zoll (rund 46 Zentimeter) die Schlafqualität gegenüber dem 17-Zoll-Standard der 50er-Jahre um mehr als 50 Prozent verbessere. Die Studie wurde vom London Sleep Centre erstellt. Sie schliesst die Überwachung von Hirnwellen, Augen-, Bauch-, Brust-, Hüft- und Beinbewegung ein.
«Der Unterschied war signifikant», erklärt Irshaad Ebrahim vom London Sleep Centre. Alle Passagiere hätten im 18 Zoll breiten Sitz einen tieferen, weniger gestörten und längeren Nachtschlaf erlebt. «Dagegen kam es bei Passagieren in dem 17 Zoll breiten Sitz zu zahlreichen Störungen während des Schlafs. Bei einem Langstreckenflug in der Economyclass bringt ein Zoll also einen bedeutenden Unterschied beim Passagier- und Schlafkomfort.»
Passagierkomfort für Jahrzehnte gefährdet
In den nächsten 15 Jahren wird sich der Passagierverkehr vermutlich verdoppeln, und bis 2032 werden die Fluggesellschaften in der ganzen Welt annähernd 30'000 neue Passagier- und Frachtflugzeuge übernehmen. «Wenn die Luftfahrtindustrie heute nicht Stellung bezieht, riskieren wir, den Passagierkomfort bis 2045 und darüber hinaus zu gefährden», warnt Kevin Keniston, Chef Passagierkomfort von Airbus. «Dies bedeutet, dass eine weitere Generation von Passagieren an Sitze gefesselt ist, die auf längst überholten Standards basieren.»
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Aerotelegraph.com/ab
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