Ein Unschuldiger vor Gericht
Max Frischs «Berliner Journal» enthält auch einige literarische Skizzen. Heute in unserer Serie mit Auszügen: Eine Tribunalszene.
Das Tagebuch, das Max Frisch nach seinem Umzug nach Berlin Anfang 1973 zu führen begann, versah er mit einer langjährigen Sperrfrist. Unter anderem, weil er darin auch über seine Ehekrise schreibt. Mit Rücksicht auf seine zweite Frau Marianne, die heute noch in Berlin lebt, fehlen diese Passagen in der Ausgabe, die kommende Woche in den Buchhandel kommt. Das «Berliner Journal» ist aus vielen Gründen dennoch eine faszinierende Lektüre: Frisch notiert seine Eindrücke von Besuchen in Ostberlin, porträtiert Schriftstellerkollegen und sich selbst – mit dem bekannten gnadenlosen Blick.