Alles zum FCB-Spiel gegen LuzernEin «Thank you» an den Goalie und das Fehlen der Stürmer
Der FC Basel bezwingt in einer attraktiven Partie den FC Luzern mit 3:0. Vor dem Tor sind die Basler kaltschnäuziger denn die Gäste und im Tor kann Rotblau einmal mehr auf Heinz Lindner zählen.

Die Taktik

Wo ist Adam Szalai? Auf der Ersatzbank. Und wo ist Fjodor Tschalow? Ebenfalls auf der Ersatzbank. Guillermo Abscal entscheidet sich gegen den FC Luzern für eine Startelf ohne die beiden Neuzugänge, die Arthur Cabral im Sturmzentrum vergessen machen sollten. Dafür stürmt Dan Ndoye. Assistiert wird er eine Reihe dahinter von Captain Valentin Stocker, der in die die Startelf zurückkehrt, Sebastiano Esposito und Liam Millar.
In der Viererkette spielt auf rechts Sergio Lopez anstelle von Michael Lang. Und im Mittelfeld erhält Matias Palacios neben Wouter Burger eine Chance, die er allerdings nicht zu nutzen weiss. Der schwache Argentinier ersetzt im Zentrum den gelbgesperrten Taulant Xhaka.
Und der FC Luzern? Die Zentralschweizer gehen die Aufgabe am Rheinknie mit einem 4-4-2 an, das Mittelfeld in einer Raute angeordnet. Einer, der im Zentrum das Spiel ankurbeln soll, ist der Basler Samuele Campo. Zusammen mit Ex-Bundesliga-Profi Christian Gentner und Marvin Schulz ist Campo der Antreiber im Mittelfeld hinter den beiden Stürmern Marko Kvasina und Asumah Abubacar. Ist Luzern in Ballbesitz, haben die Gäste im Zentrum vor allem in der ersten Hälfte vielmals zu viel Platz, um ihre Angriffe vorzutragen.
Der FCB ändert an seiner Grundordnung über 90 Minuten nichts. Einzig beim Dreifach-Wechsel in der 87. Minute kommt es zu einer kleinen Rochade: Fabian Frei rückt von der Innenverteidigung ins Mittelfeld vor. Den Platz des Routiniers nimmt der eingewechselte Strahinja Pavlovic ein.
Die erste Hälfte

Der erste Eckball der Gastgeber nach drei Minuten bringt den ersten Torschuss und das erste Tor für die Basler. Nach dem Esposito-Corner legt Tomas Tavares mit dem Kopf auf Valentin Stocker, der per sehenswertem Drehschuss zum 1:0 einschiesst. Es ist sein 100. Tor für den FCB.
Es ist eine Start-Viertelstunde, in der Basel nur so von Spielfreude strotzt. Besonders auffällig: Die Offensive ist extrem variabel: Mal ist Stocker rechts, mal links, mal in der Mitte. Danach findet aber die Equipe vom früheren FCB-Akteur Mario Frick den Zugriff in diese Partie. Beinahe im Minutentakt rennen die Luzerner auf Heinz Lindners Gehäuse zu.
Doch entweder scheitern sie am Goalie (Campo beim Elfmeter), am Pfosten (Schulz) oder am Unvermögen auf den letzten Metern. Schliesslich geht der FCB mit einem glücklichen 1:0 in die Kabine.
Die zweite Hälfte

Die überaus attraktive erste Halbzeit kann in den zweiten 45 Minuten nicht übertroffen werden. Die Zentralschweizer spüren zwar das Cupspiel vom Donnerstag in den Beinen, halten aber an ihrer offensiven Grundordnung fest und suchen weiter die Offensive. Allerdings ist es Stocker, der Krienser in Diensten des FCB, der den Gästen jegliche Hoffnung auf einen Punktgewinn im St.-Jakob-Park nimmt. Und somit dieser Partie auch die Spannung.
Mit seinem zweiten Tor – folglich dem 101. in Rotblau – erhöht der Captain auf 2:0 (73. Minute). Das Zuspiel kommt von Burger, der ebenso überzeugend auftritt. Auch wenn die Luzerner weiter zu ihren Möglichkeiten kommen, ist auch der letzte Treffer Basel zuzuschreiben: Der eingewechselte Fjodor Tschalow hat keine Mühe, in der 87. Minute zum 3:0-Endstand zu treffen.
Der Knackpunkt

Es ist Luzerns Chancenauswertung, die an diesem Nachmittag ungenügend ist. Chancen, in Basel Tore zu erzielen, haben die Gäste zuhauf. Insgesamt 30 Schüsse notieren die Statistiker. Eine der besten Möglichkeiten hat Campo nach 17 Minuten. Nach einem Foul von Millar an Abubakar versemmelt der Basler den Penalty. Oder anders gesagt: Lindner pariert sehenswert und verhindert somit den möglichen 1:1-Ausgleich.
Überhaupt ist es eines dieser Spiele, in der der FCB-Goalie zu Höchstform aufläuft. Abascal sagt über seine Nummer 1 nach der Partie: «Thank you to Heinz». Nicht nur beim Penalty, auch in zahlreichen anderen Szenen zeichnet sich der Österreicher durch seine Klasse aus.
Der O-Ton

Frick ist nach dem 0:3 bitter enttäuscht und spricht von einem «unglaublichen Resultat, denn wir haben einmal mehr so viel Aufwand betrieben und sind dafür nicht belohnt worden.»
Abascal hingegen spricht von einem Start nach Mass, ehe seine Mannschaft vor allem im Mittelfeld dem Gegner zu viel Raum gewährt hat. Nach dem Seitenwechsel jedoch habe der FCB Korrekturen anbringen können. «Wir waren in der zweiten Hälfte viel besser in den Zweikämpfen»
Die Zwischenbilanz

Nach drei Unentschieden hat der FCB zum Siegen zurückgefunden. Der Rückstand auf Leader Zürich beträgt nach wie vor 13 Zähler, der Vorsprung auf das drittplatzierte YB ebenso unverändert sechs Punkte.
Das nächste Spiel
Am Tag der Arbeit kommt der FCZ zum Klassiker ins Joggeli. Die Ausgangslage ist klar: Wollen die Basler, dass die Zürcher die Meisterschaft nicht im Joggeli feiern, muss der FCB auch sein Heimspiel vom nächsten Sonntag gewinnen.
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