«Ein Sieg ist nun unrealistisch»
Der Anteil der Nein-Stimmen zur SVP-Einwanderungsinitiative dürfte bis zum 9. Februar noch weiter steigen. Politologe Laurent Bernhard sagt, warum der SVP trotzdem kein Fiasko droht.
Herr Bernhard, laut dem ersten SRG-Wahlbarometer fällt die SVP-Masseneinwanderungsinitiative beim Volk mit 55 Prozent durch. Und erfahrungsgemäss nimmt die Zustimmung zu Volksbegehren noch ab, je näher der Abstimmungssonntag rückt. Droht der SVP am 9. Februar also ein Fiasko? Nein, die SVP wird mit ihrem Anliegen nicht komplett abstürzen. Die Masseneinwanderungsinitiative ist inhaltlich eine Wiederholung früherer SVP-Begehren im ausländerfeindlichen oder EU-kritischen Bereich. Darum sind die Meinungen im Volk bereits jetzt gemacht. Aber sicher: Für die Initianten ist das ein schlechtes Umfrageresultat. Ein Sieg ist nun unrealistisch. Das ist umso bitterer, als die SVP eine Erfolgspartei ist. Die Linken geben sich bei ihren Initiativen zum Teil mit einem Achtungserfolg oder gar mit der Lancierung einer Debatte zu einem bestimmten Thema zufrieden. Die SVP dagegen will gewinnen.