Baselbieter VolleyballnachwuchsEin Nachwuchstalent mit grossen Plänen
Das 19-jährige Sm’Aesch-Eigengewächs Livia Saladin ist drauf und dran, Stammkraft zu werden. Ihr Fernziel ist ein Profivertrag im Ausland.

Sie ist die «Kleinste» im aktuellen Team von Sm’Aesch-Pfeffingen, hat aber einen grossen Aktionsradius. Die 1,70 Meter grosse Livia Saladin ist Libera und muss die gegnerischen Aufschläge neutralisieren, harte Smashes parieren sowie Lücken in der Feldverteidigung füllen. Und bei Bedarf auch Anweisungen geben, was die defensive Organisation betrifft. Ganz schön viel für ein erst 19-jähriges Nachwuchstalent.
Weil das lokale Eigengewächs aus Aesch aber schon seit erstaunlichen fünf Jahren zum Kader des Birstaler Fanionteams zählt, hat es sich allmählich an das erwartete Niveau herantasten können. Die letzten zwei Saisons stand die Abschlussschülerin der Reinacher Diplom-Wirtschaftsschule noch im Schatten der japanischen Toplibera An Saita und musste sich in Geduld üben. Was sie rückblickend als «etwas schwierige Situation» bezeichnet: «Du willst spielen und darfst dann, wenn überhaupt, nur für ein paar Minuten aufs Feld.»
Nun, nach Saitas Abgang – und trotz der Rückkehr der früheren Nationalmannschafts-Libera Thays Deprati – hat Saladin unter dem neuen und alten Sm’Aesch-Headcoach Timo Lippuner ihre Chance erhalten, die sie dann auch prompt genutzt hat. Somit ist sie ihrem ersten Karriereziel – «Stammlibera in der NLA» – auch einen grossen Schritt nähergekommen. Auf ihre längerfristigen sportlichen Ziele angesprochen, muss die Baselbieterin nicht lange überlegen: «Es wäre toll, als Profi vom Volleyball leben zu können und vielleicht im Ausland zu spielen.» Die Vorbilder, ihre früheren Vereinskolleginnen Laura Künzler und Maja Storck, haben den Weg vorgezeichnet.
Ein anderes Ziel der jungen Athletin ist gewiss das Nationalteam, für das sie wohl bald schon ein Aufgebot erhalten wird. Nationaltrainerin Lauren Bertolacci dürfte sie am Samstag in der Partie Sm’Aesch gegen Neuchâtel UC (Löhrenacker, 17.30 Uhr) genauer beobachten, wenn sich Saladin und NUC-Libera Fabiana Mottis – sie gilt als zurzeit beste Schweizer Defensivspezialistin – ein Fernduell liefern werden.
Die Zuversicht ist zurück
Was sagt die Aescher Libera zum schwächsten Saisonstart seit langem und der zuletzt realisierten Rückkehr in die Erfolgsspur? Saladin verweist auf grosses Verletzungspech (Niki Taylor, Tarah Wylie), einige Krankheitsfälle sowie eine neue, junge Equipe, die sich erst finden musste. Und fügt zum positiven Umschwung der letzten Wochen mit drei klaren Siegen in Folge hinzu: «Anders war zuletzt vor allem die klar gesteigerte Effizienz. Wir haben die engen Sätze, die wir vorher alle verloren, nun fast alle für uns entschieden.» Dies habe auch mit den zwei neu verpflichteten Ausländerinnen Karla Klaric und Franciele Passos Silva zu tun, die mehr Stabilität ins Spiel gebracht hätten. In der Tat verfügen die Birstalerinnen in der Offensive mit Maria Zernovic und Klaric jetzt über zwei Angreiferinnen, die normalerweise in jeder Partie zweistellig punkten.
Die wiedergefundene Zuversicht könnte in der kommenden, entscheidenden Saisonphase vielleicht gar zum Höhenflug ausgebaut werden. Im Cup steht man im Halbfinal, und in der Liga sieht es zurzeit nach einem Playoff-Viertelfinalduell mit Volley Düdingen aus. Eine Aufgabe, die schwierig, aber lösbar wäre. Wie stark die Baselbieterinnen jedoch aktuell wirklich sind, dürfte sich nun in der Partie gegen den Meister und klaren Tabellenführer Neuchâtel zeigen.
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