Ein Kleinod kommt zum Vorschein
Krafft eröffnet am Gründungsort von Möbel Pfister einen Kreativraum.

Eingang und Treppenhaus des Hauses an der Unteren Rheingasse 8 geben sich sachlich und lassen die alte Pracht nicht erahnen. Doch dann steht der Besucher in einem riesigen Saal, der dominiert wird durch eine prächtige, farbige Decke aus dem Barock. Sie ist sicher eine der schönsten und eindrücklichsten, die Basel zu bieten hat.
Beinahe zerstört
Das Fundament des Hauses stammt aus dem 13. Jahrhundert, der Zeit des Baus der Mittleren Brücke und der Entstehung Kleinbasels. Der Saal im Obergeschoss soll als Rats-und Versammlungssaal des minderen Basel gedient haben. Die Deckenmalereien waren jedenfalls unbekannt. Während vieler Jahrzehnte waren sie unter einer Gipsdecke verborgen.
In den 1980er-Jahren wären sie beinahe zerstört worden, da der damalige Hausbesitzer Möbel Pfister die Auskernung der Liegenschaft geplant hatte. Die Denkmalpflege untersuchte das Gebäude und entdeckte die Deckenmalereien. Diese wurden daraufhin restauriert und erstrahlen heute in alter Pracht. Saal und Decke bleiben aber weiter unbekannt. Dies soll sich nun ändern, wenn es nach dem Willen von Franz-Xaver Leonhardt, dem CEO der Kleinbasler Krafft-Gruppe, geht. Denn hier möchte er unter dem Namen «Pfister Werkstatt by Krafft» Basels kreativsten Seminarraum einrichten.
Möbel-Pfister-Stammhaus
Der Name Pfister kommt ins Spiel, da in diesen Räumen Johann Jakob Pfister 1882 seinen «Möbel- und Bettwarenladen mit Werkstatt» gegründet hat, wie die Sprecherin von Möbel Pfister, Caroline Johnson, am Donnerstagabend den Medien berichtete. Nach seinem Tod 1912 führte seine Frau Margaretha Pfister die Firma an der Unteren Rheingasse erfolgreich fort. Noch bis vor wenigen Jahren wurden hier Möbel ausgestellt und verkauft.
Heute gehören Haus und Raum der Baloise. Diese habe sich vor einem Jahr an ihn gewendet und ihn auf den leeren Prachtsaal verwiesen, berichtet Franz-Xaver Leonhardt: «Wir kamen hierher und wussten, dieser Raum ist super! Schaut euch einfach die Decke an! Ein cooler Ort. Da sagten wir, wir machen hier was, etwas Spezielles!» In Zusammenarbeit mit den jungen Innenarchitekten des Büros Bravo Ricky wurde der Saal samt Nebenräumen neu konzipiert und erstrahlt nun in einer gelungenen Mischung von modernstem Design und historischer Substanz. Die Möblierung stammt von Möbel Pfister.
Die Initianten möchten die spezielle Atmosphäre des Ortes nutzen. «Der Raum soll zur Ideenwerkstatt werden. Unsere Kunden sollen hierherkommen und einen kreativen Arbeitsraum haben», so Leonhardt. Braucht aber Basel weitere Seminarräume? Gibt es nicht schon genug? Nein, glaubt Franz-Xaver Leonhardt. Der Bedarf sei gegeben. Schon vor der offiziellen Eröffnung habe man erste Anfragen.
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