Ein Infarkt kündigt sich an
Herzkrankheiten treten nicht aus heiterem Himmel auf. Der Körper sendet Warnsignale aus, die Gefährdete richtig lesen müssen. Im Zweifelsfall gilt: Keine Panik, aber den Arzt konsultieren.

Beklemmende Enge im Brustkorb? Ein solches Warnzeichen gilt es ernst zu nehmen. Denn Herzerkrankungen äussern sich durch Symptome und wer diesen nachgeht, kann einen Herzinfarkt verhindern. Besonders im Brustbereich können Herzerkrankte Anzeichen ausmachen: Enge im Brustkorb vor allem bei Anstrengung, Druckgefühl im Brustbereich oder stechende Schmerzen sollen Alarmglocken auslösen. Die Schmerzen können jedoch auch in den linken Arm, den Rücken, die Schulterblätter oder den Unterkiefer ausstrahlen. Zudem können auch plötzlich auftretende Schmerzen im Oberbauch und Atemnot bei Anstrengung auf eine Herzkrankheit hinweisen. Personen, die unter Angina Pectoris leiden, einer «Brustenge», ausgelöst durch verengte Herzkranzgefässe, sind besonders gefährdet: Sie erleben häufigere, intensivere, länger andauernde und sogar im Ruhezustand auftretende Anfälle mit den beschriebenen Symptomen. Dagegen helfen auch meist Medikamente nicht.
15 Minuten Schmerz
Die Wahrscheinlichkeit eines Infarkts ist hoch, dauern die beengenden oder brennenden Schmerzen in der Brust länger als 15 Minuten an. Atemnot ist hierbei nicht selten. Die Schmerzen können in den ganzen Brustkasten, über beide Schultern, Arme, den Hals, Unterkiefer oder Oberbauch ausstrahlen. Mögliche Begleiterscheinungen sind Schwäche, Übelkeit, eine fahle Gesichtsfarbe und Schweissausbrüche. Die Schmerzen bei einem Infarkt zeichnen sich dadurch aus, dass sie unabhängig von Körperbewegungen oder Atmung sind. Bei Frauen, Diabetes-Patienten oder älteren Personen können Atemnot, unerklärliche Übelkeit oder Erbrechen sowie Druck in Brust, Rücken oder Bauch als alleinige Warnsignale auftreten. Ein Herz-Kreislauf-Stillstand kann sich, im Gegensatz zum Infarkt, ohne Anzeichen einstellen. Häufig geht ihm aber ein Herzinfarkt oder eine Herzrhythmusstörung voraus. Der Patient sinkt in sich zusammen oder fällt hin, er reagiert nicht mehr auf Ansprechen oder Schütteln und die Atmung setzt aus. Der Herzstillstand tritt meist in den ersten Stunden nach Einsetzen der Infarktbeschwerden ein.
Fehlalarm-Quote hoch
Doch keine Panik: Längst nicht jedes Ziehen und Stechen weist auf einen drohenden Herzinfarkt hin. Ein kurzer stechender Schmerz im Brustkorb, der mit einem einzigen Finger lokalisiert werden kann, hat seine Ursache meist nicht im Herzen und ist in der Regel harmlos. Dennoch gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Wer unsicher ist, sollte sich lieber einmal mehr untersuchen lassen.
MP/Kanyama Butz
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