Ein glamouröses Politik-Paar und sein Gönner
Viel Geld, Designer-Klamotten und eine Rolex-Uhr: Der amerikanische Politiker Bob McDonnell und seine Frau Maureen sind in einen Korruptionsskandal verwickelt.

2012 wurde er im Tandem mit Mitt Romney noch als Kandidat für die Vizepräsidentschaft gehandelt, knapp zwei Jahre später ist er in einen Korruptionsskandal verwickelt: Bob McDonell, Gouverneur von Virginia, wurde von einem lokalen Unternehmer mit Geschenken und Leihgaben überhäuft.
Jonnie Williams, damaliger CEO der Firma Star Scientific, habe Bob McDonnell und dessen Frau Maureen gemäss Anklageschrift unter anderem eine Rolex-Uhr und eine Handtasche von Louis Vuitton geschenkt, er habe für die Hochzeit der Tochter bezahlt, dem Paar einen Ferrari geliehen und 120'000 US-Dollar in bar bezahlt.
Die 43-seitige Anklageschrift zeigt, wie abhängig das Ehepaar von seinem «Big Spender» war: «Ich muss mit dir sprechen wegen des Kleiderbudgets zur Amtseinsetzung», schreibt Maureen McDonnell an Williams in einer verzweifelten E-Mail: «Wir sind pleite, haben bereits einen unverschämten Betrag an Kreditkartenschulden und diese Amtseinsetzung bringt uns noch um. Ich brauche Antworten und ich brauche Hilfe, ich muss das schaffen.»
Politiker hält sich für unschuldig
Williams habe mit seiner Firma Star Scientific, einem Hersteller von Diätprodukten, im Gegenzug für die Geschenke Kontakt zu Virginias Gesundheitsminister erhalten. Bei einer Ärztekonferenz habe McDonell die Produkte angepriesen.
Noch ist das Urteil nicht gesprochen. Der Politiker selbst betonte in einem Statement, nichts Illegales getan zu haben: «Ich bereue zutiefst, legal Geschenke und Leihgaben von Herrn Williams angenommen zu haben. Sämtliche Kredite habe ich mit Zins zurückgezahlt und ich entschuldige mich für mein schlechtes Urteilsvermögen, für das ich die volle Verantwortung übernehme. Ich betone aber, dass ich nichts Illegales für Herrn Williams getan habe im Austausch für das, was ich für Grosszügigkeit und Freundschaft hielt», sagte er zu Journalisten. McDonnell sprach von einer «ungerechten Überreaktion der Regierung». Tatsächlich habe der Republikaner damit das eigentliche Problem angesprochen, schreibt «USA Today»: Die amerikanische Gesetzgebung lasse viel zu viel Platz für den Einfluss reicher Lobbyisten. «Der wahre Skandal ist nicht das, was illegal, sondern das, was legal ist.»
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