Ehefrau mit dem Küchenmesser umgebracht
Auf einer Parkbank hat ein 56-jähriger Türke im Rheintal seine Frau getötet. Jetzt musste er sich vor Gericht verantworten.
Ein 56-jähriger Türke ist am Donnerstag vom Kreisgericht Rheintal der vorsätzlichen Tötung schuldig gesprochen und zu einer Freiheitsstrafe von neun Jahren verurteilt worden. Der Mann hatte im Sommer 2006 seine dritte Ehefrau mit mehreren Messerstichen bei einer Parkbank in Au getötet.
Mit dem Schuldspruch folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die beantragte Strafe von zehneinhalb Jahren milderte das Gericht um 18 Monate auf neun Jahre. Der Verteidiger des Türken hatte auf Totschlag plädiert und eine Strafe von vier Jahren gefordert.
Den Töchtern seiner getöteten Frau, die die Kinder in die Ehe mitgebracht hatte, muss der verurteilte Mann 22'500 respektive 15'000 Franken Genugtuung bezahlen, wie der Gerichtsschreiber auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA sagte. Sie hatten je 30'000 Franken gefordert.
Arrangierte Ehe
Die Ehe stand von Beginn weg unter keinem guten Stern. Im Dezember 2001, eine Woche nach ihrem ersten Treffen, heirateten die beiden. Die Ehe war in der Türkei arrangiert worden.
Für den Türken war es bereits die dritte Heirat. Seine dritte Frau stammte ebenfalls aus der Türkei; sie hatte Mühe, sich in der Schweiz zu akklimatisieren. Mehrmals reiste die Frau in ihre Heimat in der Türkei zurück.
Der Mann und seine Frau stritten sich oft. Meist ging es bei den Ausseinandersetzungen um Geldprobleme. Anfang Juli 2006 suchte die Ehefrau ihren Hausarzt auf. Sie hatte blaue Flecken und eine Verbrennung an der Wange. Auf Anraten des Arztes ging die Frau zur Polizei.
Immer wieder Versöhungsversuche
Wegen häuslicher Gewalt wurde der Mann aus der gemeinsamen Wohnung gewiesen. Er zog zu seinem Bruder nach Höchst in Vorarlberg. Die Polizei verfügte Eheschutzmassnahmen und zog die Pistole des Manns ein.
Mehrmals versuchten die Eheleute, sich zu versöhnen. So auch an einem Abend im Sommer 2006. Dabei soll die Ehefrau gesagt haben, sie wolle die Scheidung. Am Tag darauf trafen sich die beiden in Au bei einer Parkbank.
Der Mann erklärte in der Strafuntersuchung, er habe im Lauf des fatalen Gesprächs völlig die Kontrolle über sich verloren. Er erstach seine Frau mit mehreren Messerstichen in den Hals und ins Gesicht. Nach der Tat liess sich der Mann widerstandslos festnehmen. Nach der Untersuchungshaft von 46 Tagen trat der Türke den vorzeitigen Strafvollzug an. Das Kreisgericht Rheintal verhandelte den Fall am Mittwoch in Thal.
SDA/oku
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