Economiesuisse: Migros und Coop halten künstlich Preise hoch
Der Wirtschaftsverband Economiesuisse kritisiert in einem Rundumschlag die beiden Grossverteiler Migros und Coop. Beide hätten kein Interesse an tiefen Preisen – vor allem bei Markenartikeln.

In einem neuen Positionspapier von Economiesuisse, kritisiert der mächtigste Wirtschaftsverband der Schweiz die beiden Grossverteiler Migros und Coop für zu teure Preise, wie die Zeitung «Der Sonntag» berichtet.
In dem Positionspapier, das morgen an Wirtschaftsvertreter und alle Parlamentarier verschickt werden soll, legt der Verband seine Massnahmen im Kampf gegen den Verkaufsabfluss ins Ausland dar – und schiesst in verschiedene Richtungen.
Migros und Coop in der Verantwortung
Die beiden Grossverteiler Migros und Coop können sich laut Economiesuisse nicht aus der Verantwortung stehlen. Trotz Aldi und Lidl sei die Marktkonzentration für einen intensiven Wettbewerb zu hoch. «Erschwerend kommt hinzu, dass Migros und Coop teilweise gar kein Interesse an tiefen Preisen für Markenprodukte haben, weil diese sonst ihre Eigenmarken stärker konkurrenzieren würden», zitiert «Der Sonntag» aus dem Schreiben. Die häufigen Rabattaktionen würden dafür sorgen, dass Coop und Migros das insgesamt hohe Preisniveau halten können und damit ihre durchschnittliche Marge.
Ihre Eigenmarken liessen sich so als preiswertere Alternative vermarkten. Migros und Coop weisen diesen Vorwurf entschieden zurück. Coop betont, man habe die Preise von Marken und Eigenmarken gleichermassen gesenkt. Und die Migros schreibt, man habe aus Protest sogar auf mehrere Markenartikel verzichtet.
Belebt Aldi die Konkurrenz?
Laut Economiesuisse hätten erst Aldi und Lidl die «Wohlfühlkonkurrenz» im Schweizer Detailhandel etwas zu stören vermocht. Der Markteintritt für Konkurrenten müsse deshalb einfacher und kostengünstiger werden. Ein Grossteil der Preisunterschiede sind aus Sicht von Economiesuisse aber nicht zuletzt eine logische Folge. Denn: «Schweizer verfügen im internationalen Vergleich über eine deutlich höhere Kaufkraft, was eine höhere Nachfrage zur Folge hat.» Die Korrelation zwischen BIP und Preisniveau sei hoch. «Rund 90 Prozent der Preisunterschiede zwischen den Ländern können durch die Schwankungen des BIP pro Kopf erklärt werden.»
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