Durchbruch im Kosovo-Konflikt nach stundenlanger Verhandlung
Der EU-Aussenministerin Catherine Ashton gelang ein Vermittlungserfolg zwischen Serbien und Kosovo. Die beiden Länder einigten sich bei der Energie- und der Telefonversorgung. Weitere Punkte bleiben umstritten.

Durchbruch im Kosovo-Konflikt: Serbien und Kosovo haben sich auf einen Kompromiss bei der Energieversorgung und beim Streit um die Telefonversorgung in Kosovo geeinigt, wie die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton am Sonntagabend in Brüssel mitteilte.
Sie hatte stundenlang mit dem Regierungschef Serbiens, Ivica Dacic, und dessen Kosovo-Amtskollegen Hashim Thaci verhandelt. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.
Voraussetzung für EU-Beitrittsverhandlung
Der jetzt gefundene Kompromiss soll die Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen für Serbien im kommenden Januar ermöglichen. Die EU-Spitze will darüber im Dezember entscheiden.
Serbien erkennt die vor fünfeinhalb Jahren ausgerufene Unabhängigkeit seiner früheren Provinz nicht an. Kosovo ist aber inzwischen von mehr als 100 Staaten völkerrechtlich anerkannt worden.
Weitere Verhandlungen über Kommunalwahl
Über die Probleme bei der Durchführung der für den 3. November geplanten Kommunalwahl in Kosovo soll weiter verhandelt werden, teilte Ashton ohne Details mit. Dabei geht es um die Form der Stimmzettel, auf denen das Staatswappen Kosovos umstritten ist.
Auf der anderen Seite will Pristina die von Belgrad unterstützte Liste mit Namen «Serbien» nicht zulassen, weil es dadurch seine Staatlichkeit beeinträchtigt sieht.
Kosovo-Serben boykottieren Abstimmung
Die Kommunalwahl ist das Herzstück der EU-Vermittlung. Mit ihr soll sich die serbische Minderheit in den fast nur noch von Albanern bewohnten Kosovo-Staat einfügen.
Im Gegenzug erhalten die Serben eine sehr weit gefasste Selbstverwaltung. Die grosse Mehrheit der Kosovo-Serben boykottiert allerdings die Abstimmung. Sie will weiter ausschliesslich zu Serbien gehören.
SDA/chk
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch