Drama um überfallene australische Millionärstochter wird immer bizarrer
Berichten zufolge stellte der Täter in seinem Erpresserschreiben keine Geldforderungen, erwähnte aber den Namen einer finsteren Romanfigur. Die Polizei sprach von einem für Australien beispiellosen Fall.
Ein maskierter Unbekannter hatte Madeleine Pulver am Mittwoch im Haus ihrer Familie in einem Nobelvorort von Sydney überfallen und ihr eine vermeintliche Bombe um den Hals gehängt. Zehn Stunden musste die 18-Jährige ausharren, bevor Sprengstoffexperten sie von der Vorrichtung befreien konnten. Diese stellte sich als raffinierte Attrappe heraus. Bevor der Täter verschwand, hinterliess er einen Drohbrief.
Nach Angaben der Polizei drohte der Täter in dem Schreiben, die Bombe auszulösen, sollte die Familie die Behörden einschalten. Doch obwohl Madeleines Eltern zu den wohlhabendsten Familien der australischen Metropole gehören, forderte er kein Geld. Nach Informationen des «Sydney Morning Herald» und anderer Medien taucht in dem Brief der Name Dirk Struan auf – die Hauptfigur aus «Tai Pan», einem Roman des Autors James Clavell aus dem Jahr 1966 über europäische und amerikanische Händler im Hongkong des Jahres 1842. In der Bombenattrappe soll sich unbestätigten Berichten zufolge zudem ein USB-Stick befunden haben.
Schleierhaftes Motiv
Polizei-Chef Andrew Scipione sprach von einem ungewöhnlichen Fall. «Diese Art von Verbrechen haben wir zuvor in Australien noch nicht gesehen», sagte er. Die Ermittlungen seien bereits «gut vorangekommen». Bis der Fall gelöst sei, könne es jedoch noch länger dauern. Bereits am Vortag hatten die Ermittler eingeräumt, dass ihnen das Motiv des Täters völlig schleierhaft sei.
Erstmals seit dem zehnstündigen Drama meldete sich das Opfer am Freitag selbst zu Wort. In einem kurzen Auftritt vor dem Haus ihrer Familie sagte die 18-Jährige, es gehe ihr «gut». Dann fuhr sie mit ihren Eltern Belinda und William davon.
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