SpendenaktionDornacher Kinder setzen sich für Brasilien ein
Die Klasse 3a aus Dornach beteiligt sich an der Sammelaktion Sternenwochen von Unicef und hat sich einiges dazu einfallen lassen. Als Highlight kam das Komikerduo Divertimento zu Besuch.

Wenn sich Kinder für andere Kinder engagieren, denen es nicht so gut geht, entstehen daraus oft kreative Aktionen. Im Rahmen der von Unicef organisierten Sternenwochen haben die 18 Schülerinnen und Schüler der Klasse 3a des Schulhauses Brühl in Dornach viel Ideenreichtum bewiesen. Nicht nur stellten sie bedruckte Jutetaschen für den Verkauf her, auch organisierten sie selber eine Medienkonferenz.
Das Schulzimmer ist an diesem Vormittag voll, denn es hat sich eine beachtliche Gruppe von Medienvertretern eingefunden. An einem langen Tisch sitzen Manu Burkart und Jonny Fischer vom Cabaretduo Divertimento, umrahmt von einigen Kindern, die durch die Pressekonferenz führen.
Mit einer kleinen Theaterinszenierung demonstrieren die Drittklässler, wie sie auf die Idee mit den Jutetaschen gekommen sind und wie gross die Begeisterung von Anfang an bei allen war. Elina erklärt anschaulich, wer die Unicef ist und weshalb es Spendenaktionen wie diese brauche. «Weltweit haben 34 Millionen Kinder keinen Zugang zu Bildung.» Die Sternenwochen gebe es schon seit 2004, ergänzt Rebecca. «Mehr als 120’000 Kinder haben mitgemacht, und über 7,5 Millionen Franken sind so zusammengekommen, die man für die ärmsten Kinder einsetzen konnte.»
Da viele Kinder in Brasilien während der Pandemie nicht hätten zur Schule gehen können, werde das Geld in diesem Jahr für ein Back-to-School-Projekt eingesetzt. Die Kinder zeigen die schön gestalteten Taschen mit den unterschiedlichen Motiven, die auf Bestellung hergestellt wurden. «Sie sind nicht zu gross und auch nicht zu klein, und mit ihnen kann man Plastikabfall beim Einkaufen vermeiden», hebt Silas hervor.
Eine gute Sache
Auf die Idee mit der Sternenwoche war Lehrerin Yvonne Allenbach gekommen. «Ich habe mir gesagt, dass es unseren Kindern wirklich gut geht, deshalb fand ich das ein tolles Projekt für die Klasse.» Bereits 90 Bestellungen seien eingegangen. Wenn noch die restlichen 25 Jutetaschen verkauft werden, kommen 1200 Franken zusammen. Diesen Erlös schickt die Unicef nach Brasilien, um den Kindern dort den Schulbesuch zu ermöglichen.
Nach dem Informationsteil leitet Henri ein Interview mit dem Komikerduo. Weshalb sie bei dieser Aktion mitmachten, möchte er wissen. «Wir wollen mithelfen, euch Kinder dafür zu sensibilisieren, dass es anderen Kindern nicht so gut geht», erklärt Manu. Als ehemalige Lehrer wüssten sie, dass das eine gute Sache für eine Klasse sei. «Wenn wir in die Schulen gehen, kommen auch die Medien, und so wird es breit gestreut», erklärt Jonny ihre Rolle bei der Sache.
Auch er habe früher im Quartier Geld für gute Zwecke gesammelt, berichtet Manu. «Ich habe als Kind vor allem für mich Geld gesammelt», sagt Jonny und erntet Gelächter. Die beiden erzählen, dass sich ihre Gabe, andere zum Lachen zu bringen, erst in der Oberstufe entwickelt habe. Sie hätten sich in der Lehrerausbildung kennen gelernt und dort intensiv ihrem Hobby gefrönt. Dafür verkleideten sie sich und spielten lustige Szenen.
Für diesen Beruf müsse einem schon das Plauder- und Unterhaltungstalent in die Wiege gelegt worden sein. «Wir beobachten, was in der Gesellschaft passiert, und überlegen, wie wir das in etwas Witziges kehren könnten», plaudert Manu aus dem Nähkästchen.
Nun folgt der schwierige Teil: Die Kinder müssen auf Fragen der Medien antworten. Die unterhaltsame Pressekonferenz nimmt allzu rasch ein Ende. Nachdem die jungen Talente Applaus geerntet haben, dürfen sie sich ein Autogramm von den beiden Komikern abholen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.