Apple-Anwälte «auf Crack»?
Im Patentprozess zwischen dem iPhone-Hersteller und Samsung ist Richterin Lucy Koh der Kragen geplatzt.
Der Patentprozess zwischen Apple und Samsung zehrt an den Nerven aller Beteiligten – auch der Richterin.
Weil die Anwälte des iPhone-Konzerns kurzfristig noch eine umfangreiche Liste mit mehreren Zeugen einbringen wollten, hat Lucy Koh die Juristen gemäss einem Bericht von Cnet.com angeschrien: «Ich werde nicht herumrennen und versuchen, 75 Seiten an Anweisungen für Leute zu bekommen, die nicht aussagen werden (...), 75 Seiten – ich bitte Sie (...) Wenn Sie nicht Crack rauchen, wissen Sie, dass diese Zeugen nicht aufgerufen werden, wenn Sie weniger als vier Stunden Zeit haben.» Jurist Bill Lee habe Zeugenaussagen zufolge ohne Emotionen auf Kohs Ausbruch reagiert: «Euer Ehren, ich kann Ihnen versichern, ich rauche kein Crack.»
Richterin Koh behandelt beide Seiten mit gleicher Härte. Sowohl Apple als auch Samsung haben 25 Stunden Zeit, um Ihre Positionen darzulegen. Nachdem die Samsung-Juristen am Donnerstag geklagt hatten, ihnen blieben nur noch 45 Minuten, entgegnete Koh diesen gemäss amerikanischen Medienberichten, das sei nicht ihr Problem. Samsung habe die vorgegebene Zeitspanne vor allem für Kreuzverhöre der von der Gegenseite aufgebotenen Zeugen genutzt – das sei nicht ihre Entscheidung, sondern diejenige Samsungs gewesen.
Wegweisender Prozess
Anfang August sind die Anwälte der Südkoreaner zudem mit dem Antrag, den Film «2001 – Odyssee im Weltraum» als Beweismittel einzusetzen, gescheitert (Redaktion Tamedia berichtete).
Der Prozess im kalifornischen San José ist wegweisend für das Patentrecht: Die Streitparteien werfen sich gegenseitig Ideenklau bei ihren Multimediahandys und Tablets vor. Apple fordert von Samsung insgesamt 2,5 Milliarden Dollar Schadenersatz.
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