Theater ohne VorwarnungDieses Stück ersetzt bald eine Basler Unterrichtsstunde
Am Samstag wurde «Amore United» des Jungen Theaters in der Kaserne uraufgeführt. Danach ist es nur noch in Schulen zu sehen. Die Schülerinnen und Schüler wissen von nichts.

Die Stunde beginnt ganz normal. Die nächsten 45 Minuten soll sich alles um Geografie drehen. Der Lehrer fragt die Klasse nach den ehemaligen Sowjetrepubliken. «Aserbaidschan», antwortet eine Schülerin fragend. Und dann fliegt die Tür in hohem Bogen auf und drei Jugendliche stürmen mit einem Megafon ins Klassenzimmer.
«Dauert nur zwei Minuten», beschwichtigt eine den Lehrer. Doch das ist glatt gelogen. Die Anliegen der drei nehmen die ganze Unterrichtsstunde ein. Erst kurz vor dem Glockengeklingel verlassen sie den Raum wieder. Und was ist dazwischen passiert?
Also, noch einmal der Reihe nach.
Theater in der Schule
An der Premiere des neuen Stücks des Jungen Theaters Basel «Amore United» am Samstagabend ist alles fake. Sogar der Lehrer, welcher in Wirklichkeit der Dramaturg Uwe Heinrich ist. Und die Schülerinnen und Schüler an den stilechten Schulbänken, welche in Wirklichkeit die Zuschauerinnen und Zuschauer sind. Nicht einmal das Klassenzimmer ist echt, sondern bloss der Bühnenraum an der Kaserne.
Das alles soll zeigen, wie es ab dem 20. April in echten Klassenzimmern der Region zu und hergehen wird. «Amore United» wird eine 45-minütige Unterrichtsstunde ersetzen. Davon wissen aber nur die Lehrpersonen. Die Schülerinnen werden vom Theater überrascht.

Ein Theater veranstalten die drei Jugendlichen mit dem Megafon wortwörtlich. Denn Gwen hat Yves, ohne zu zögern, eine Gabel in die Hand gerammt. Und sie weigert sich, sich bei ihrem ehemals besten Freund zu entschuldigen. Yves ist stinksauer, immerhin ist es nicht das erste Mal, dass sich Gwen ihm gegenüber total daneben benimmt. Doch auch Yves scheint kein Unschuldslamm zu sein: War nicht er es, der Gwens teures Cello kaputtgemacht hat?
Und da kommt die Dritte im Bunde ins Spiel: Mira ist Vorsteherin von «Amore United», einem schwedischen Modell zur Konfliktlösung unter Schülern. Ihr einziges Problem: Sie kann Streit nicht ausstehen. Während dem Versuch, Gwen und Yves zu versöhnen, stösst sie schnell an ihre eigenen Grenzen.
«Amore United» ist an einigen Daten auf der Bühne des JTB zu sehen und kann ansonsten fürs Klassenzimmer gebucht werden. Mehr Informationen und Tickets finden Sie auf der Webseite des Theaters.
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